Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung – auch in der RZ-Branche. Insbesondere die Betreiber von Multi-Tenant-Datacenter räumen dem Umweltschutz immer häufiger höchste Priorität ein. Im ersten Teil dieser Beitragsreihe haben wir bereits erfahren, warum es für Colocation-Anbieter gute Gründe gibt, auf das Thema Nachhaltigkeit zu setzen. In diesem Teil des Beitrags werden wir Ihnen die beachtlichen wirtschaftlichen Vorteile näherbringen, die der Umweltschutz den Betreibern von Multi-Tenant-Datacentern bietet.
Wirtschaftlich erfolgreich dank Umweltbewusstsein?!
Zwar setzen Kundenanforderungen und gesetzliche Vorschriften RZ-Betreiber zunehmend unter Zugzwang, doch in vielen Rechenzentren gewinnt Nachhaltigkeit auch an Bedeutung, weil sie sich – insbesondere für Colocation-Anbieter – bezahlt macht. Technische Innovationen, wie z. B. hocheffiziente unterbrechungsfreie Stromversorgungen (USV), Trim-Chiller-Kühlsysteme und Lithium-Ionen-Batterien, verschaffen RZ-Betreibern einen Vorteil am Markt, indem sie die Leistung von Rechenzentren verbessern und gleichzeitig den Energieverbrauch reduzieren. Entsprechende Investitionen rechnen sich daher und steigern die Rentabilität.
Die Investitionen haben aber auch noch eine andere Wirkung: Die Fokussierung auf nachhaltige Technologien wie Flüssigkeitskühlung, Systeme zur Wiederverwertung von Energie und Wasserstoff-Brennstoffzellen verbessern den Ruf eines Anbieters, was sich imagefördernd auf potenzielle Kunden auswirkt und nachhaltig aufgestellten Rechenzentren einen Wettbewerbsvorteil verschafft. Darüber hinaus steigern umweltschonende Unternehmenskonzepte die Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen und erhöhen die Attraktivität für Bewerber.
Eine nachhaltige Investition
Eine nachhaltige Unternehmensausrichtung – belegt etwa durch ESG-Initiativen (Environmental, Social and Governance) – erleichtert auch die Erschließung von zusätzlichem Investitionskapital. Denn Nachhaltigkeit hat sich in den vergangenen Jahren nicht nur zu einem Schlüsselthema für Unternehmen, sondern auch zu einem entscheidenden Faktor für Investoren entwickelt. Schließlich geht in Zeiten der Klimakrise die Gleichung von Investoren nur dann auf, wenn auch langfristig gedacht und das Klimarisiko berücksichtigt wird. Investoren mit einem ESG-Fokus werden nur dann in ein Unternehmen investieren, wenn sie dort klare Nachhaltigkeitsziele, eine transparente Berichterstattung und nachweisbare Nachhaltigkeitsfortschritte sehen.
Für Colocation-Anbieter kann sich der nachhaltige Betrieb ihrer Datacenter zudem gleich mehrfach lohnen: Neben privaten Investoren, fördern auch einiger Länder und Regionen die Ansiedelung von Datacentern, die in Sachen Energieeffizienz und CO2-Bilanz überzeugen können. In dem Fall werden Unternehmen, die weniger Energie verbrauchen oder ihre Bemühungen um ökologische Nachhaltigkeit nachweisen können, von staatlicher Seite dann oftmals in Form von Zuschüssen, Darlehen oder Steuererleichterungen unterstützt. Unternehmen ohne nachhaltige Entwicklung könnten dagegen künftig sogar stärker besteuert werden.
Fazit:
Der Bedarf an nachhaltigen Unternehmenskonzepten wächst auch in der Datacenter-Branche. Besonders Anbieter von Colocation-Services profitieren von der Verbesserung ihres ökologischen Fußabdrucks. Für sie ist es nicht nur notwendig, sondern auch lukrativ, Nachhaltigkeit auf ihre Agenda zu setzen. Sie entsprechen damit Kundenanforderungen und behördliche Vorschriften, verbessern ihre Rentabilität und gewinnen an Attraktivität für Investoren.
Mehr Informationen dazu gibt es im White Paper „Warum Datacenter der ökologischen Nachhaltigkeit Vorrang einräumen müssen: Vier Schlüsselfaktoren” unter:
https://download.schneider-electric.com/files?p_enDocType=White+Paper&p_File_Name=WP64_V1_DE.pdf&p_Doc_Ref=SPD_WP64_DE
Lesen Sie auch unseren Blog Beitrag: „Warum Colocation-Anbieter grün werden müssen (TEIL 1)“:
https://blog.se.com/de/uncategorized/2022/05/18/warum-colocation-anbieter-gruen-werden-muessen-teil-1/
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