Karin Riha, 46, ist die einzige Servicetechnikerin bei Schneider Electric in Österreich. In unserem Interview erzählt sie vom Verhältnis zu den Kollegen und warum sie eine Wärmebildkamera braucht.
Hallo Frau Riha! Sie sind die einzige ServicetechnikerIN bei Schneider Electric in Österreich. Sie arbeiten offensichtlich in einer absoluten Männerdomäne. Bekommen Sie manchmal noch überraschte Blicke?
Hallo. Nein eigentlich nicht, aber meine Planer kündigen mich auch immer als „Kollegin“ an. Von unseren Kunden bekomme ich durchweg positives Feedback. Die freuen sich, dass auch mal eine Frau in meinem Job zu sehen.
„Da muss man immer bei der Sache sein. Ich sollte nie schnell arbeiten, sondern lieber langsam und konzentriert.“
Unter dem Beruf „Servicetechnikerin“ kann sich nicht jeder etwas vorstellen. Führen Sie uns doch mal durch Ihren Tag.
Ich mache Wartungen und Reparaturen an Anlagen für die unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV). Die Planung mache ich von Zuhause aus. Morgens bekomme ich vom Planer die Work-Orders, die Arbeitsaufträge. Dann lege ich meine Route fest und organisiere meine Übernachtungen. Anschließend lese ich mich in die ganzen Berichte ein, damit ich weiß was mich erwartet. Am liebsten ist es mir beim Kunden früh anzufangen, dann habe ich genug Reservezeit (lacht).
Wie sieht Ihre Arbeit an der Anlage dann aus?
Für die Wartung ziehe ich mir die persönliche Schutzausrüstung an. Immerhin sind bis zu 1000 Ampere auf der Anlage. Dann führe ich alle Einschaltprozeduren durch. Da muss man immer bei der Sache sein. Ich sollte nie schnell arbeiten, sondern lieber langsam und konzentriert.
Sie sagten, sie starten von Zuhause. Wo lassen Sie Ihr Werkzeug?
Ich habe einen Dienstwagen, da ist alles drin. Ganz normales Werkzeug, eine Wärmebildkamera…
Wozu denn eine Wärmebildkamera?
Naja wir haben es ja auch viel mit Batterien zu tun. Mit so einer Kamera kann ich schnell sehen, ob die zu heiß laufen. Aber auch sonst bei der Prüfung einer Anlage kommt sie zum Einsatz. Wo ein Kontaktproblem besteht, entsteht Wärme. Und wo Wärme entsteht, kann es im schlimmsten Fall zu einem Brand kommen.
Was könnte denn noch passieren, wenn niemand Ihre Arbeit machen würde?
Also wenn die USV-Anlage ausfällt, passiert ja erst einmal nichts. Nur wenn dann noch zusätzlich der Strom ausfällt, dann haben wir ein Problem. Wir arbeiten am häufigsten an Datencentern. Wenn da der Strom ausfällt, und keine USV einspringt, heißt das im schlimmsten Fall, dass das Datencenter offline geht.
Gab es ein Ereignis oder eine Anekdote bei Ihrer Arbeit, an das sie sich ganz besonders gerne erinnern?
Ich war bei einem Kunden bei der Inbetriebnahme einer Galaxy 3500 (eine kleinere USV-Anlage). Da war ich mit einem Elektriker vor Ort, der wollte am nächsten Morgen mit der Installation beginnen. Ich habe ihm gesagt, er soll mich bei Problemen einfach anrufen. Er hat mich dann direkt gefragt, ob ich früher kommen und helfen kann. Er war so dankbar, das hat mich echt gefreut. Da macht Arbeit dann Spaß.
„Als Jugendliche wusste ich schon, dass ein „Frauenberuf“ nichts für mich ist. Bürokauffrau oder Friseurin.“
Wie sind Sie denn eigentlich zu Schneider Electric gekommen?
Ich habe ein Stelleninserat gelesen und mich einfach beworben. Dann habe ich zwei Probearbeitstage in der Mittelspannung und USV-Technik gemacht. Das ist ein spannendes Gebiet und der Außendienst ist einfach super. Das hat mich überzeugt. Mir gefällt der Kundenkontakt, wenn ich weiterhelfen kann. Die Kunden sind so dankbar! Ich bin immer nur positiv aufgenommen worden.
Wollten Sie schon immer einen technischen Beruf ergreifen?
Definitiv! Ich bin eher ein burschikoser Typ. Das hat mich damals in der Schule fürchterlich aufgeregt, dass ich nicht Technik belegen durfte. (lacht) Für die Mädchen gab es nur Hauswirtschaft. Zum Glück hat sich das inzwischen geändert!
Als Jugendliche wusste ich schon, dass ein „Frauenberuf“ nichts für mich ist. Bürokauffrau oder Friseurin. Tja, da habe ich mich auf einer Messe für Mechanik und Elektrik umgeschaut und habe schließlich eine Ausbildung zur Elektromechanikerin gemacht. Vor viereinhalb Jahren habe ich noch den Lehrabschluss als Mechatronikerin gemacht.
Was würden Sie anderen Frauen raten, die in so einem Bereich Fuß fassen wollen?
Man muss es schaffen als Kollegin gesehen zu werden und nicht als Frau, dann hat man keine Probleme. Durch Kompetenz glänzen und mit anpacken – damit kann man überzeugen. Das ist meiner Meinung nach aber unabhängig vom Geschlecht, das muss jeder. Und wenn Männer auf Baustellen reden, wie sie da halt reden, darf man sich das nicht so zu Herzen nehmen, sonst hat man keine Chance.
Schneider Electric bietet ja eine ganze Menge Möglichkeiten an, die eigene Arbeitszeit selbst zu gestalten. Klappt das auch bei Ihnen als Servicetechnikerin?
Ich nutze das Homeoffice fast jeden Tag. Nur einmal die Woche bin ich tatsächlich im Büro. Mit der Gleitzeit kann ich früher anfangen und früher fertig sein. Das gibt echt Freiheit. So habe ich das bei meinen vorherigen Arbeitgebern noch nie erlebt.
Ich bin froh darüber, bei Schneider Electric tätig zu sein!
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