Kunststoffe in der Industrie: Vom Problemstoff zur Ressource

Kunststoffe sind ein zentraler Bestandteil industrieller Wertschöpfung – von Verpackungen über Elektronik bis hin zu Maschinenkomponenten. Doch ihr ökologischer Fußabdruck ist erheblich. Die neue Studie „Sustainable Plastics“ des Handelsblatt Research Institute im Auftrag von Schneider Electric zeigt: Die deutsche Wirtschaft steht beim Thema Kunststoffrecycling vor großen Herausforderungen – und ebenso großen Chancen.

Trotz technischer Möglichkeiten wird ein Großteil der Kunststoffabfälle verbrannt statt recycelt. Die Ursachen reichen von unzureichender Infrastruktur über wirtschaftliche Hürden bis hin zu mangelnder Transparenz in der Lieferkette. Besonders kritisch: Viele Produkte sind nicht recyclinggerecht designt. Verbundstoffe, Farbstoffe und fehlende Trennbarkeit verhindern eine hochwertige Wiederverwertung. Dabei beginnt echte Kreislaufwirtschaft bereits beim Produktdesign. Sortenreine, trennbare und digital dokumentierte Materialien sind der Schlüssel für eine nachhaltige industrielle Zukunft.

Auch die Digitalisierung spielt eine zentrale Rolle: Digitale Produktpässe, KI-gestützte Sortiersysteme und transparente Materialdatenbanken ermöglichen eine effizientere Steuerung und Nachverfolgbarkeit entlang der gesamten Lieferkette. Unternehmen, die frühzeitig auf solche Lösungen setzen, sichern sich nicht nur regulatorische Compliance, sondern auch Innovationsvorsprung und Marktanteile.

Wirtschaftliche Realität und regulatorischer Wandel

Die Studie zeigt deutlich: Es mangelt nicht an Erkenntnis, sondern an Umsetzung. Zwar geben viele Unternehmen an, den Einsatz von Einwegkunststoffen reduzieren zu wollen – doch die tatsächliche Recyclingquote stagniert. Rezyklate sind oft teurer und qualitativ schwankender als Neuware aus fossilen Rohstoffen. Hinzu kommen Marktverzerrungen durch Subventionen, etwa die Steuerbefreiung für die stoffliche Nutzung von Erdöl. Das erschwert den Absatz von Sekundärkunststoffen und hemmt Investitionen in moderne Recyclingverfahren.

Gleichzeitig wächst der regulatorische Druck: Mit der EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD), dem digitalen Produktpass und Mindestquoten für Rezyklate müssen Unternehmen ihre Prozesse neu ausrichten. Wer morgen wettbewerbsfähig sein will, muss heute die Kreislauffähigkeit seiner Produkte belegen können. Die geplante Verpackungsverordnung der EU, die bis 2030 eine vollständige Recycelbarkeit aller Verpackungen vorsieht, wird diesen Wandel weiter beschleunigen.

Doch regulatorische Vorgaben allein reichen nicht aus. Es braucht wirtschaftliche Anreize, die nachhaltiges Handeln belohnen. Eine faire Wettbewerbsumgebung für Rezyklate, Investitionssicherheit für Recyclingtechnologien und ein stärkeres Bewusstsein für die strategische Bedeutung von Ressourcenschonung sind entscheidend. Die Industrie muss sich von kurzfristigen Kostenbetrachtungen lösen und Nachhaltigkeit als langfristigen Erfolgsfaktor begreifen.

Schneider Electric: Partner für nachhaltige Industrie

Als global führendes Unternehmen im Bereich Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung unterstützt Schneider Electric seine Kunden dabei, Nachhaltigkeit und Effizienz zu vereinen. Mit integrierten IoT-Lösungen, KI-gestützter Software und einem globalen Partnernetzwerk begleiten wir Unternehmen auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft – und machen „Life Is On“ zur Realität.

Unsere Lösungen ermöglichen es, den ökologischen Fußabdruck entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu erfassen, zu analysieren und gezielt zu reduzieren. Dabei setzen wir auf digitale Transparenz, modulare Automatisierung und intelligente Steuerungssysteme, die Nachhaltigkeit nicht nur messbar, sondern auch wirtschaftlich attraktiv machen. Besonders im Bereich Industrial Automation bieten wir Technologien, mit denen sich Produktionsprozesse ressourcenschonend und zukunftssicher gestalten lassen – von der Materialauswahl über die Fertigung bis zur Rücknahme und Wiederverwertung.

Fazit: Kunststoff wird nicht verschwinden – aber wie wir ihn einsetzen, entscheidet über unsere Zukunft. Für die Industrie ist Kreislaufwirtschaft kein Ideal, sondern ein Imperativ. Wer jetzt handelt, sichert sich nicht nur regulatorische Konformität, sondern auch wirtschaftliche Resilienz und das Vertrauen seiner Stakeholder.

Jetzt die Studie „Sustainable Plastics“ kostenlos herunterladen

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