Mitten in der Schweiz und direkt am Zürichsee gelegen, entwickelt die Traditionsmarke Feller die Elektrotechnik von morgen. Mittendrin in der Entwicklung neuer Werkzeuge ist Ann-Katrin Hühn. Als Konstrukteurin lässt sie aus einer Handzeichnung Bauteile entstehen.
Erhaben ragen die Schweizer Alpen über dem Tal. Malerisch am Zürichsee gelegen liegt Horgen, eine Stadt in der Schweiz mit rund 22.500 Einwohnern. Ein Idyll im Kanton Zürich. In Horgen sitzt neben anderen Industrieunternehmen auch die Traditionsmarke Feller, ein Tochterunternehmen von Schneider Electric. Feller produziert nicht nur Schalter und Steckdosen – hier arbeitet die Forschung und Entwicklung an Connected Home-Lösungen. Die Mission ist die Lebensräume der Menschen mit modernen Technologien einfacher, sicherer und schöner zu machen. Dies fängt bei vernetzten und formschönen Schaltern an, aber hört dort noch lange nicht auf. Ein ideales Umfeld für junge Menschen, eine Lehre zur Konstrukteurin oder zum Konstrukteur zu absolvieren.
Ausbildung mit Kreativität und Vorstellungskraft
„Soll ich Hochdeutsch oder Schweizerdeutsch sprechen?“, fragt Ann-Katrin Hühn höflich zu Anfang unseres Gesprächs. Jedes Wort von Frau Hühn ist mit einem Lächeln auf den Lippen gesprochen. Sie ist 20 Jahre alt und hat im vergangenen Sommer ihre Lehre abgeschlossen. Über vier Jahre hat sie bei Feller gelernt, wie sie aus einer Handzeichnung ein echtes Werkzeug oder Bauteil entstehen lassen kann. Eine gefragte Fähigkeit, die viel Kreativität und Vorstellungskraft erfordert.
„Ursprünglich wollte ich Hochbauzeichnerin werden“, verrät Frau Hühn, „Ich habe schon immer viel gezeichnet und fand das sehr interessant. Aber ich habe gemerkt, dass ich nicht nur Häuser zeichnen möchte.“ Nach kurzer Recherche stösst sie auf die Ausbildung zur Konstrukteurin bei Feller. „Das hatte alles, was mir der Hochbauzeichner nicht bieten konnte“, so Hühn. „Noch dazu war die Anfahrt ideal.“ Sie zögert nicht lange, schliesslich ist Feller ein bekannter Arbeitgeber mit gutem Ruf, und entscheidet sich zu einem Schnuppertag zu gehen.
Von der Zeichnung in die Werkstatt
Vor Ort bei Feller schaut sie sich die Aufgaben genauer an. Hühn ist begeistert: „Mich hat sofort beeindruckt, dass wir hier sehen können, wie etwas entsteht, also wie aus einer Zeichnung in der Werkstatt ein Werkzeug wird.“ Den kleinen Test seitens Feller, ob sie auch die nötige räumliche Vorstellungskraft für die Ausbildung hat, besteht sie mit Leichtigkeit. So bewirbt sie sich schliesslich und beginnt ihre Ausbildung zur Konstrukteurin.
[rl_gallery id=“1931″]
„Das erste Lehrjahr verbringen wir in einem Ausbildungszentrum. Dort lernen wir die Basics. Das ist auch gut so, da wir in diesem Umfeld Fehler machen dürfen, ohne dass etwas passiert. Wir arbeiten dort nicht am echten Gerät“, erklärt Hühn. Nach dieser Grundausbildung wechseln die Lernenden in den Betrieb und wachsen in ihre Verantwortung hinein. Bei Feller haben die Auszubildenden die Wahl zwischen den Bereichen Entwicklung oder Betriebsmittelherstellung. Da sie immer zu zweit sind, erlernen sie zunächst gemeinsam die Grundlagen, und werden dann im Unternehmen aufgeteilt. Gewechselt wird später, sodass beide Auszubildenden die zwei Bereiche kennenlernen können. Die Entscheidung, welcher Bereich es langfristig werden soll, fällt erst später.
Von der Handzeichnung zum 3D-Modell
„Die Aufteilung in die Bereiche hat bei uns zum Glück gut funktioniert“, lacht Ann-Katrin Hühn, „Der andere Lernende wollte in die Entwicklung, ich wollte lieber in die Betriebsmittelherstellung. Das hat also gepasst.“ Der Bereich von Frau Hühn befasst sich mit der Gestaltung und Herstellung von Werkzeugen für die Produktion. „Aus der Entwicklung bekommen wir Teile, die für die Vorrichtungen der Werkzeuge gebraucht werden. Alle weiteren Informationen erhalten wir aus einem Pflichtenheft. Dann überlegen wir uns, wie das Ganze aussehen soll.“, erklärt Hühn. Das Konzept, was daraus entsteht, wird mit allen Beteiligten noch einmal besprochen und freigegeben. Ihre Zeichnung macht Frau Hühn noch ganz klassisch per Hand, dann mit einem Computerprogramm als 3D-Modell, bevor sie es schliesslich als 2D-Zeichnungen finalisiert. Die Grundlage für ein neues Werkzeug ist gelegt.
„Es ist klasse live erleben zu können, ob das, was wir konstruiert haben, in der Produktion auch funktioniert“, sagt Hühn. Es ist also nicht so, dass eine Konstrukteurin bei Feller “nur“ zeichnet – ganz im Gegenteil. Im Team tauscht sie sich über neue Entwürfe aus, in der Werkstatt kann sie in die Hand nehmen, was sie vorher gezeichnet hat und nach Optimierungsmassnahmen suchen. Bereits in der Ausbildung arbeiten die Lernenden aus unterschiedlichen Bereichen in der Gruppe an eigenen Projekten und Aufgaben.
„Ich würde jeder Frau die Ausbildung empfehlen“
Die Tatsache, dass sie in der Berufsschule beinahe nur unter männlichen Lernenden war, schreckte Ann-Katrin Hühn keineswegs ab. „Ich würde jeder Frau, die mit Technik etwas anfangen kann, die Ausbildung empfehlen. Warum sollen wir das den Männern überlassen? Wir können das mindestens genauso gut“, betont Hühn mit Nachdruck. Für sie ist das Ende der Fahnenstange auch noch nicht erreicht. Mit ihrer Karriere hat sie noch einiges vor: Industriedesign möchte sie studieren, sobald sie ihre Berufsmaturität in der Tasche hat. „Ich habe eine tolle Ausbildung gehabt bei Feller“, sagt Hühn. Darauf möchte sie aufbauen. Wie sie sagt: „Egal welche Industrie: Alles muss designt werden!“
Über Feller AG
Feller AG ist Schweizer Marktführer im Bereich Elektroinstallation und ermöglicht die intuitive Nutzung von Lebensräumen. Dazu bietet das Unternehmen massgebende Lösungen für Schalterdesign, Heimautomation, Kommunikation und Elektroverteilung von Wohnungen und Gebäuden. Feller bedient damit die stetig wachsenden Kundenbedürfnisse bezüglich Einfachheit, Komfort, Effizienz und Sicherheit umfassend. Das 1909 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in Horgen (ZH) gehört mit seinen 450 Mitarbeitenden (davon rund 10% Lernende) zu den renommierten Arbeitgebern der Region Zürichsee. Feller entwickelt und produziert am Standort Horgen. Die Niederlassung für die Romandie befindet sich in Renens. Seit 1992 ist Feller eine Tochtergesellschaft von Schneider Electric.
Kommentar hinzufügen