Sahar Mirmahmoodi ist 38 Jahre alt, stammt aus dem Iran und ist Offer Manager bei Schneider Electric in Wiehl. Hier verantwortet sie unter anderem das Produktmarketing unserer Smart Home Produkte. Wir haben Sahar getroffen, um zu erfahren, wie unterschiedlich die Arbeitskultur in den Ländern Iran und Deutschland ist und was ihren Job bei uns so spannend macht.
Hi Sahar, ein paar Worte über Dich: Wie sieht Deine Karrierepfad bei uns aus?
Ich heiße Sahar und arbeite seit zehn Jahren für Schneider Electric. Vor meiner Zeit bei Schneider habe ich im Iran meinen Bachelor Abschluss im Bereich Building System Programming absolviert. Eine meiner längeren beruflichen Stationen war dann in der Gebäudetechnik-Sparte eines großen deutschen Konzerns aus dem Bereich Elektrotechnik. Nach ein paar Berufsjahren im eher technischen Bereichen wollte ich aus der Entwickler- in die Nutzersicht wechseln, nochmal einen MBA im Marketing dranhängen und in Teilzeit studieren.
Leider konnte mir das bei meinem damaligen Arbeitgeber nicht ermöglicht werden, woraufhin ich 2008 ein Stellenangebot bei Schneider sah und einfach meine Bewerbung abschickte. Hier bei Schneider suchte man zufälligerweise genau jemanden mit meinem Profil: Einen Ingenieur mit Kenntnissen aus dem Bereich Gebäudetechnologie, der neben seinen Technikskills auch Marketingkenntnisse mitbringt – also genau das, was ich anstrebte. Bei Schneider konnte ich einen MBA an einer Top-Uni in Teheran in Teilzeit studieren, was mich fachlich und persönlich nochmal sehr weitergebracht hat.
Nach einigen Positionen habe ich den Bereich Sales und Marketing in der Sparte „Buildings“ geleitet und bin 2014 schließlich zu Schneider nach Deutschland gewechselt. Was mich hier ein wenig verwundert hat, ist der relativ geringe Anteil weiblicher Ingenieure. Im Iran gibt es viele Frauen in MINT-Karrieren, die müssen in der eher traditionellen Arbeitswelt allerdings gefühlt doppelt so hart arbeiten, um respektiert zu werden (lacht).
Was ist Deine Aufgabe bei uns?
Ich bin “Future Offer Manager” im Bereich Wired Devices und Smart Home. Mein Job ist es, Kundenwünsche zu analysieren und genau zu erfahren, wie wir den Kunden in seinem Business bestmöglich unterstützen können. In anderen Unternehmen würde ich vielleicht „Produktmanager“ genannt werden. Wir bei Schneider denken aber, dass die Antwort auf einen Kundenwunsch nicht zwingend ein Produkt sein muss – es kann auch ein Service oder ein geänderter Prozess sein. In vielen Gesprächen erfahre ich, ob der Schuh mal drückt und wo der Grund dafür liegen könnte. Diese Gründe analysiere zusammen mit meinen Kollegen und wir leiten daraus wiederum Verbesserungen für die Produkte ab.
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Ich führe auch Marktanalysen durch, um festzustellen, inwiefern sich Ideen aus unseren Teams realisieren lassen. Wir arbeiten als eine Art „Eigenständige Unternehmer im Unternehmen“: Wenn eine Produktidee besonders vielversprechend scheint, erstellen wir einen Business Case, in dem wir ein mögliches Szenario durchspielen – den stellen wir dann dem Management vor. Immer nach dem Motto: „Wenn wir den Kunden überzeugen können, können wir auch unser Management überzeugen“ (lacht). Diese Arbeitsumgebung lässt sehr viel Raum für Ideen, du trägst aber gleichzeitig viel Verantwortung für Erfolg oder Misserfolg. Der Geschäftsbereich in dem ich arbeite, ist nicht an ein Land gebunden, sondern agiert global, somit wirken sich deine Ideen weltweit aus.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Dir aus?
Die Arbeitstage sind sehr abwechslungsreich. Klar, meistens geht es morgens in das Büro, dann bearbeite ich meine Mails und sitze in einigen Meetings mit Kollegen und Kunden. Oft sind wir auch direkt beim Kunden und arbeiten dort gemeinsam in Workshops. Im Grunde ähnelt kein Tag dem anderen.
Ich finde es spannend, an einen Tag im Büro zu sein und am anderen Tag auf Reisen. Es geht immer um die Themen „Kundentrends“, „Markttrends“ und „Analyse der Mitbewerber“. Hier stellen wir schlichtweg fest, wie sehr unsere Strategie die Kundenbedürfnisse erfüllt.
Was denkst Du, wird zukünftig eine der Herausforderungen im Bereich „Smart Home“ sein?
Wenn man „Smart Home“ bei Google eingibt, erhält man ein ziemlich repräsentatives Bild über die Marktlage: Es gibt keine klare Definition, was Smart Home überhaupt bedeutet, es gibt keinen einheitlichen „Smart Home“-Standard und eine Vielzahl von Anbietern. Außerdem ist schwierig zu differenzieren, ob es sich um eine professionelle Anwendung für kommerzielle Gebäude handelt, oder um eine „Do-it-yourself“-Lösungen für den versierten Hobbyschrauber. Der Kunde wird also erst mal erschlagen, wenn er sein Zuhause intelligent vernetze möchte. Zukünftig macht es meiner Meinung nach Sinn, noch standardisierter im Markt zu agieren, das wird sich über kurz oder lang aber wahrscheinlich sowieso regulieren.
Das smarte Zuhause kommt aus einer luxuriösen Nische, die Nachfrage in den kostengünstigeren Segmenten steigt aber stark und immer mehr Menschen möchten gerne den Komfort des Smart Home genießen. Es ist ein bisschen wie beim Mobiltelefon, vor 20 Jahren war es „Nice to have“, heute kommen viele Menschen gar nicht mehr ohne Smartphone durch den Alltag (lacht).
Was macht Schneider Electric Deiner Meinung nach als Arbeitgeber attraktiv?
Obwohl wir in einem riesigen Konzern arbeiten, fühlt es sich hier sehr persönlich an: Ich erlebe täglich einen sehr netten gemeinsamen Umgang mit Kollegen aus allen Geschäftsbereichen, Hierarchieebenen und Nationen. Standesdünkel kennen wir nicht, wir sind mit dem Praktikanten genauso „per Du“, wie mit dem Mitglied der Geschäftsführung.
Zudem eröffnet dir Schneider 1.000 Karrierechancen, damit meine ich nicht nur den Karriereweg „nach Oben“, sondern du kannst auch nach links und rechts im Konzern schauen – Du hast bei Schneider Electric selbst deine Karriere in der Hand! Ich zum Beispiel komme aus einer sehr technischen Umgebung und einem anderen Land und arbeite jetzt im Marketing in Deutschland – andere Unternehmen ermöglichen diese Karrierepfade nicht unbedingt. Für mich ist es ein klares Zeichen von Vertrauen, das wir hier genießen.
Bei meinem Umzug aus dem Iran nach Deutschland half mir Schneider finanziell und unterstützte mich bei der Teilnahme an einem Deutschkurs. Zudem wurde ich bei der Suche nach einem Kindergartenplatz beraten und ich bekam Hilfe bei der Korrespondenz mit Behörden und Institutionen. Wenn du ganz neu in einem Land bist und zunächst nur Englisch sprichst, ist diese Hilfe sehr wertvoll.
Die flexible Arbeitszeit und mobile Arbeitsmethoden helfen dir dabei, berufliches wie privates zu vereinbaren und deinen Alltag zu regeln. Nur ein Beispiel: Sonnige Tage sind ja in Deutschland eher selten – Wenn es der Terminplaner zulässt, gehe ich zwischen zwei Meetings im Home Office bei schönem Wetter zwischendurch mal spazieren oder genieße Zeit mit meiner Familie. Keiner steht mit der Stoppuhr neben dir, es zählen Ergebnisse. Und das macht mich super loyal!
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