Revolution Industrie 4.0 – Wie der Maschinenbau vom Internet der Dinge profitiert

Die Digitalisierung beschäftigt uns alle – auch der Maschinenbau ist längst Mittendrin in der Industrie 4.0. Das Industrial Internet of Things (IIot) stellt ganz neue Herausforderungen an Industrie und Maschinenhersteller, denen sich Schneider Electric tagtäglich stellt. Unser Experte André Uhl erklärt uns wie.

Die Industrie steht vor einer Zeitenwende – schauen Sie sich doch nur mal auf unserem Blog um! Unsere Themen handeln von  optimierten Lieferketten, vernetzten Gebäuden, intelligenten Kransteuerungen, smarten Müllcontainern und 3D-Druckern. Noch nie was von Industrie 4.0 gehört? Fast unmöglich! Mitten drin im Thema ist André Uhl aus dem Bereich Innovation & Technology bei Schneider Electric. André bildet die Speerspitze der Innovation, wenn es um neue Möglichkeiten und Konzepte für Industriethemen der Zukunft geht.

Ein Delta-Roboter, typisches Beispiel für eine Maschine im Verpackungsbereich

„Es fing damit an, dass Maschinenbauer schon vor zehn Jahren gemerkt haben: Wenn ich eine Maschine an das Netz anschließe, muss ich nicht jedes Mal hinfahren, um sie zu warten“, erklärt Uhl. „So konnte sich auch ein kleinerer Mittelständler international aufstellen.“ Digitalisierung erschließt die Möglichkeiten zur Globalisierung. Heute kann jeder über Soziale Netzwerke der ganzen Welt etwas zurufen oder über einen kleinen Onlineshop zu Hause Handgefertigtes in die Welt verkaufen. Und nicht nur die großen Unternehmen profitieren, auch ein spezialisierter Mittelständler kann eine Fernwartung seiner Maschinen im Ausland vornehmen. Der Zugang zum Netz öffnet die Tore zur Welt.

Digitale Zwillinge bieten ein digitales Abbild einer echten Maschine

Das zeigen auch die Möglichkeiten eines sogenannten „Digital Twin“ – eines digitalen Abbilds einer echten Maschine. „Früher musste jeder Entwickler eine echte Steuerungseinheit auf seinem Schreibtisch liegen haben und schauen wie diese reagiert“, sagt Uhl, „Heute macht das der Computer.“ Der Entwickler kann so Software und Steuerungstechnik für eine Maschine entwickeln, die er selbst nie gesehen hat. Wie genau das funktioniert, haben wir schon in einem anderen Blog zum Digitalen Zwilling näher erklärt. „Das Tolle ist: Wir können sämtliche Parameter und Spezifikationen aus der Cloud abrufen“, so André Uhl.

Auch in einer CNC Fräse fallen Daten an – smarte Datenanlayse hilft dabei, den Einsatz der Maschine effizienter zu gestalten

Industrie 4.0? „Das ist wie beim Smart Home.“

Die Cloud – Sie ist eines der Lieblings-Buzzwords aller Entwickler und Innovationsgurus, doch bei Schneider Electric findet die Cloud schließlich in die praktische Anwendung. „Jeder kann sich das so vorstellen, dass alle Daten der Geräte direkt in die Cloud hochgeladen werden“, sagt Uhl. „Das heißt auch: Wir können Analysen direkt über alle Daten in der Cloud stattfinden lassen.“ Millionen von Daten sind jederzeit und von überall abrufbar, irgendwo auf einem Server gespeichert. Eine genaue Betrachtung dieses Datenschatzes liefert enorme Möglichkeiten zur Optimierung. Stichwort: Big Data! Das erfordert wiederum eine gewisse Standardisierung. Diese liefert Schneider Electric zum Beispiel in Form eines Informationssystems an kleinere Mittelständer. Die Frage ist: Wie können alle Maschinen an die Cloud angekoppelt und lesbar werden? Uhl fasst es so zusammen: „Das ist wie bei einem Smart Home, wenn Sie da mal versucht haben etwas einzurichten: Zehn verschiedene Hersteller, von Lampen oder Thermostaten, zu vernetzen ist eine echte Herausforderung – da ist eine Standardisierung wirklich hilfreich.“

Datenanalayse und Steuerung direkt an der Maschine….
….oder per Cloudanbindung auf dem mobilen Endgerät. Auch das ist Industrie 4.0

Hauptsache der Videostream hakt nicht

Die Digitalisierung der Industrie birgt noch ganz andere Herausforderungen – beim Netzwerk zum Beispiel: Große Datenmengen müssen gleichzeitig von der Maschine hoch- sowie heruntergeladen werden. Wie groß sind diese Datenmengen? Wie wäre es mit einem Live-Videostream? Eine Zählmaschine erfasst beispielsweise Pakete und kickt solche, die schlecht verklebt sind, raus. Große Datenmengen also. „Wenn zuhause beim Netflix Schauen einmal der Stream hängt, ist das nicht schlimm. Wenn eine Maschine anhand der Videobilder in Echtzeit reagiert und der Stream hängt, ist das eine Katastrophe!“, so Uhl. Die Fallhöhe der Herausforderungen im Industrial Internet of Things ist schon eine andere, aber vielleicht sind sie genau deshalb so interessant.

15 Jahre Karriere und immer noch Spaß dabei

André Uhl

Für André Uhl sind diese Herausforderungen, die nur mit innovativen Ideen und Konzepten angegangen werden können, der Spaßfaktor seiner Arbeit. Schon in seinem Studium zum Elektroingenieur und seiner Diplomarbeit bei ELAU – später ein Teil von Schneider – stellt er sich diesen Aufgaben. Für Maschinenbauer entwickelt er standardisierte Funktionsbausteine für die Robotik von Maschinen. Nach dem Studium arbeitet er bei Schneider schließlich als Applikationsingenieur im Verpackungsmaschinenbau. Hier berät er Kunden hinsichtlich der Produkte und Lösungen von Schneider Electric.

Doch es zieht ihn zurück in die Entwicklung: Uhl übernimmt die Verantwortung für den Maschinenautomatisierungsbereich und entwickelt Steuerungs-, Sicherheits- oder Antriebstechnik. Seit 2 Jahren ist Uhl nun in der übergeordneten Position „Innovation & Technology“. Dort arbeitet er an innovativen Konzepten, kooperiert mit Hochschulen und organisiert über verschiedene Industrie- und Produktbereiche hinweg Ideen: „Es ist jeden Tag etwas anderes, wir bilden tatsächlich die Speerspitze der Innovation und sind ständig in der Entwicklung – das macht Spaß“, so Uhl.

 

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