Molkerei 4.0: Alles digital bis auf die Kuh

 

Die Herstellung von Lebensmitteln und Getränken erlebt einen rasanten Wandel. Dabei steht die Optimierung der Produktion bei gleichzeitiger Senkung der Kosten sowie die Einhaltung höchster Qualitäts- und Sicherheitsstandards im Mittelpunkt. Letztere stellen eine Grundvoraussetzung dar, um die heute vorherrschenden Produktanforderungen erfüllen zu können. Um dies zu gewährleisten, sind optimal ineinandergreifende Prozesse sowie ein vollintegrierter Produktionsablauf zwingende Voraussetzung. Als einer der führenden System- und Lösungsanbieter für aseptische Verpackungen hat es sich das Unternehmen SIG zur Aufgabe gemacht, neue Wege zu beschreiten, um diese Entwicklung voranzutreiben. Zusammen mit Schneider Electric als Automationspartner und Standardausrüster für elektrische Installation macht SIG aus reinen Abfüllbetrieben intelligente und vernetzte Fabriken. Das Fundament für diese Entwicklung wird dabei durch IoT-fähige Systeme sowie diverse Daten- und Automatisierungslösungen gelegt. Damit ist die digitale Molkerei der neue Meilenstein im Food & Beverage-Segment.

Intelligente Vernetzung von Verpackungsmaschinen

Als zentrales Element des Vernetzungskonzepts stellt Schneiders Green Box als “Connector Box“ verschiedene installierte Softwarepakete bereit. Diese universelle und erweiterbare IIoT-Lösung für Verpackungsmaschinen ermöglicht die Anbindung unterschiedlicher Maschinen und die Datenaufbereitung über Templates. Darüber hinaus lassen sich verschiedene Spezifikationen von Leitsystemen und MES-Schnittstellen problemlos bedienen. Über 240 verschiedene Treiber sorgen dabei für ein Höchstmaß an Kompatibilität mit verschiedenen Kommunikationsprotokollen. Ein Anschluss von älteren Bestandsmaschinen sowie neuen Anlagen und Steuerungen an das gewünschte System ist damit herstellerunabhängig möglich. So wird auch ein über die Jahre gewachsener Maschinenpark fit für Industrie 4.0.

Die Unabhängigkeit von Architekturplattformen eines einzelnen Anbieters, die effektive Kostenreduktion durch eine Produktionsstätten-übergreifende Standardisierung sowie ein durch flexible Anpassung des Produktportfolios erzeugtes Wachstum sind dabei überzeugende Vorteile für den Endkunden.

Die Connector Box schafft nicht nur Zukunftssicherheit – sie bewirkt im Zusammenspiel mit innovativen Softwarepakten, wie beispielsweise dem Augmented Operator Advisor oder dem Machine Advisor, eine Revolution im Produktionsalltag. Eine Einbindung in die Cloud ist dabei optional jederzeit realisierbar. Mit Hilfe von AR-Applikationen wird zudem die Transparenz gesteigert und eine Unterstützung bei Einrichtung, Bedienung und Wartung der Maschinen ermöglicht. Zusätzlich steht mit dem Profit Advisor ein Tool zur Verfügung, welches die Mitarbeiter darüber informiert, wenn ihre operativen Entscheidungen das Unternehmen profitabler machen. Als Basis für die genannten Services dient dabei die EcoStruxure Architektur, die eine Vernetzung auf jeder Ebene vom Sensor bis zu Cloud ermöglicht.

Lückenlose Rückverfolgbarkeit der Lieferkette

Um dem zunehmenden Transparenzbedarf der Verbraucher als auch den steigenden Anforderungen in der Lebensmittelsicherheit gerecht zu werden, sind neue Lösungen gefragt. Die digitale Molkerei setzt genau an diesem Punkt an: End-to-End-Monitoring und eine lückenlose Rückverfolgbarkeit sorgen für umfassende Transparenz. Angefangen vom Empfang der Rohmilch über die Vorbehandlung und Verarbeitung bis hin zu Verpackung und Logistik, kann durch die ganzheitliche Vernetzung und Digitalisierung die Rückverfolgbarkeit in der Lieferkette weiter optimiert werden. Der Einsatz von Smart/Safe Food mit End-to-End-Traceability Softwarelösungen, wie Serialization & Label Assurance, Produkt Information Management (PIM) und Clean-In-Place (CIP), hat sich dabei bewährt. Diese unterstützten gängige Verfahren in der Nahrungs- und Getränkeindustrie und gewährleisten dabei eine lückenlose Dokumentation und Rückverfolgbarkeit von Produkten über den kompletten Produktions- und Logistikprozess. Das erlaubt die kontinuierliche Produktverfolgung von der Produktion bis zum Kunden. PIM erfasst alle Daten vom Erzeuger über die Produktion bis zum Verbraucher, um damit Händlern und Kunden alle Daten einfach, schnell und lückenlos bereitzustellen. CIP gewährleistet durch optimale Reinigungszyklen sowohl eine sichere Lebensmittelproduktion als auch einen reduzierten Ressourcen-Einsatz von Energie und Reinigungsmitteln.

Fazit

Während in Europa und im mittleren Osten die digitale Molkerei bereits im Betrieb ist, befindet sie sich Deutschland gerade in der Umsetzungsphase. Unternehmen aus aller Welt haben die Vorteile ebenfalls erkannt und wollen in Kürze nachziehen. Die Notwendigkeit der ganzheitlichen Vernetzung und damit einhergehend transparente Produktionsabläufe sowie intelligente Lieferketten sprechen sich bei immer mehr Markteilnehmern herum. Mittlerweile hält die Lösung nicht nur in Molkereien Einzug, sondern auch im Joghurt-Sektor und diversen Bereichen der Molkereiprodukte wie beispielsweise Käse.

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