Mit digital unterstützten Energieeffizienzmaßnahmen lassen sich in Immobilien und Industrie enorme Mengen an CO2 einsparen. Doch das Bewusstsein für die Notwendigkeit und das Potenzial entsprechender Technologien war bisher meist gering. Nun aber, angesichts der Energiekrise, hat sich diese Sichtweise grundlegend geändert.
Was ist Energieeffizienz?
Was bedeutet das eigentlich, Energieeffizienz? Wie ist es möglich, Energie effizienter zu verbrauchen? Klar ist doch: Energie kann strenggenommen überhaupt nicht verbraucht werden. Im Sinne des Energieerhaltungssatz kann Energie nur von einer Form in eine andere umgewandelt werden. Und das mal mehr oder mal weniger verlustreich. Verlustreich heißt in diesem Kontext allerdings nicht, dass Energie per se verloren geht, sondern das weniger nutzbare Energie zur Verfügung steht. Messen lässt sich das mit der physikalischen Zustandsgröße Entropie. Nimmt diese zu, wird die Menge an wirtschaftlich verwertbarer Energie reduziert. Und das gilt es zu vermeiden.
Mehr Energieformen nutzen und Wirkungsgrad erhöhen
Wer also den Anteil der wirtschaftlich ertragreichen Energie erhöhen möchte, sprich energieeffizienter werden möchte, dem bieten sich zwei Möglichkeiten. Die erste: bestehende Betriebsabläufe so zu verändern, dass zuvor nicht nutzbare Energieformen ab sofort sinnvoll genutzt werden können. Ein typisches Beispiel: mit Abwärme der Fabrikhalle das benachbarte Verwaltungsgebäude heizen. Wenn in solchen Fällen abteilungs- oder gebäudeübergreifend gedacht wird, lässt sich oft viel unerwartetes Potenzial nutzen und die Menge an insgesamt benötigter Energie reduzieren.
Die zweite Möglichkeit betrifft die Erhöhung des Wirkungsgrads. Elektrischer Strom ist hier das Paradebeispiel. Wird dieser in eine andere Energieform umgewandelt, zum Beispiel Bewegung, dann geht nur ein geringer Teil der nutzbaren Energie an unerwünschte Energieformen, zum Beispiel Wärme, verloren. Bei fossilen Energieträgern, wie Gas oder Öl, ist das ganz anders. Logisch also, dass eine ganz grundsätzliche Maßnahme zur Erhöhung der Energieeffizienz, und damit zu einem wirtschaftlich verträglichen Klimaschutz, die Elektrifizierung ist.
Der beste Wirkungsgradverbesserer: Digitalisierung
Der Königsmacher, der den beiden Effizienzmaßnahmen wirklich zu Erfolg verhilft, ist und bleibt aber die Digitalisierung. Sie ist der mit Abstand beste Wirkungsgradverbesserer. Zwei einfache Beispiele machen das deutlich:
- Monitoring: Mit digitalen Mitteln lassen sich ansonsten unsichtbare Zusammenhänge sichtbar machen. So können Ineffizienzen und Ansatzpunkte für Optimierungen überhaupt erst identifiziert werden: also zum Beispiel, wo macht Wärmedämmung Sinn? Oder wo bestehen Probleme mit der Netzqualität? Außerdem lassen sich Maßnahmen zur Wirkungsgradverbesserung so bestens überprüfen und bestätigen (oder gegebenenfalls auch verwerfen).
Was man übrigens nicht unterschätzen sollte: Sobald Sichtbarkeit da ist, wird der Spieltrieb im Menschen geweckt. Denn es wirkt ungeheuer motivierend, wenn man die positiven Folgen der getroffenen Maßnahmen sofort vor Augen hat. - Lastmanagement: Wer wird wann mit Energie versorgt? Diese Frage ist wichtig, denn nicht immer müssen alle Anlagenteile unter Volllast laufen. Genauso im Gebäude: Muss das Elektroauto wirklich dann laden, wenn auch Spülmaschine und Wäschetrockner angeschaltet sind? Lastspitzen sind immer ineffizient. Mit entsprechenden Daten und einer intelligenten Software lässt sich wirkungsvolles, digitalisiertes Lastmanagement sogar ganz automatisiert realisieren.
Ein wichtiger Ansatzpunkt: Elektrische Antriebe. Laut Umweltbundesamt entfallen rund zwei Fünftel des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland auf elektrische Antriebe. Logisch also, dass hier enormes Effizienzpotenzial verborgen liegt. Mit digitalisiertem Motormanagement lässt sich das meist schon relativ einfach nutzen. Mehr dazu lesen Sie hier.
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