„Da hilft ein gesunder Sinn für Humor“ – Eine weibliche Technik-Perspektive

Elektrotechnikerin und Projektmanagerin bei Schneider Electric – Aline Sußbauer geht selbstbewusst ihren Weg in einer Branche, die sonst eher männlich geprägt ist. Schon vor ihrem naturwissenschaftlichen Abitur erlebt sie Gegenwind seitens der Lehrerschaft, was aber nur ein Feuer in ihr entfacht. Wir schauen ihr über die Schulter. 

Mathe und Chemie im Leistungskurs – das war vielleicht der Auslöser für eine große Karriere bei Schneider Electric. Eine simple Fächerkombination, die viele Menschen im Abitur belegen. Naheliegend sogar für jeden, der naturwissenschaftlich interessiert ist. Für Aline Sußbauer stehen diese beiden Fächer hingegen für die Einsicht, auch mal kämpfen zu müssen.

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Aline bei der Arbeit

Aline ist 36 und Projektmanagerin bei Schneider Electric. Ihr Job ist es, Kunden durch komplexere Projekte zu leiten. Die Jobbeschreibung wäre vielleicht: „Planung, Ausführung und Abschluss von Projekten in der Mittel- und Niederspannung“. „Die Realität ist viel interessanter“, sagt dagegen Aline Sußbauer. Sie steht in enger Abstimmung mit ihren Kunden, berät und empfiehlt, um herauszufinden, was ihre Auftraggeber wirklich brauchen. Und ist schließlich Ansprechpartnerin, Schaltzentrale, Kummerkasten und verlängerter Arm für ihre Kunden, von Projektstart bis Projektende. Für Aline ist es wichtig, einen zufriedenen Kunden zu haben, der mit perfekt auf ihn abgestimmten Schneider Produkten arbeiten kann.

„Ich habe einen sehr großes Produktportfolio und kompetente Ansprechpartner im Rücken und sehe, wenn ich für meinen Kunden bei seinem Projekt dank anderer Schneider Electric Lösungen einen Mehrwert generieren kann, an den er vielleicht noch gar nicht gedacht hat. So kann es sein, dass er eine Mittelspannungsschaltanlage angefragt hat und am Ende auch noch mit einer Lösung für seinen Elektro-Fuhrpark ausgestattet wird (lacht).

„Eine Sonderrolle hatte ich nur, wenn ich das Mädchen habe raushängen lassen“

Aline ist eine herzliche Person, lacht sehr viel und erzählt auch gerne mal drauf los. Und sie ist Expertin ihres Fachs: Nach dem Abitur studiert sie Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Energie und Umwelt – und ist dabei die einzige Frau im Jahrgang. „Eine Sonderrolle hatte ich aber nur, wenn ich das Mädchen habe raushängen lassen“, lacht Aline. „Nach der anfänglichen Euphorie hat sich das normalisiert.“ Eigentlich wollte sie etwas anderes studieren, allein um nicht den gleichen Abschluss zu haben wie ihre Eltern – ebenfalls Elektrotechniker. Dass dieses Vorhaben dennoch fast nicht gelang, lag jedoch nicht an ihren Eltern.

„Warum will eine Frau Mathe und Chemie im Leistungskurs belegen?“

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Unterwegs beim Kunden

Ein kleiner Zeitsprung. Aline ist 16, vielleicht 17 Jahre alt. Schulzeit. Es geht um die Schicksalsfrage, mit welchen Fächern sie die Abiturprüfungen in Angriff nehmen möchte. Sie steht vor ihrem Lehrer. „Warum will eine Frau Mathe und Chemie im Leistungskurs belegen?“, fragt er sie. „Sie steht doch später eh nur am Herd.“ Zitatende. Das ist selbst für eine Schule mit konservativen Ansichten eine harte Aussage, die sie erst mal sacken lassen muss. „In dem Moment hat mir meine Mutter beigebracht: Wenn ich etwas haben will, dann muss ich darum kämpfen“, erinnert sich Aline heute. Und das hat sie getan. Mit dem Feuer des Trotzes, den der Lehrer in ihr entfacht hat, denkt sie sich: Jetzt erst recht. Sie besteht ihr Abitur und studiert auch noch Elektrotechnik. Ihr Lehrer würde heute staunen.

Als Frau muss man sich nicht beweisen – oder doch?

Inzwischen arbeitet Aline Sußbauer an nationalen und internationalen Projekten. Gerade Aufträge, bei denen sie Netze von der Pike an auf aufgebaut hat, sind ihr im Gedächtnis geblieben. „In Tschechien haben wir einen Solarpark aufgebaut. Andere Kulturen und immer was Neues, das macht den Job aus“, sagt Aline. Heute, sollte man meinen, muss sie niemandem mehr etwas beweisen. Dennoch kommt es in der Branche vor, dass sie als Frau anders wahrgenommen wird als ihre männlichen Kollegen.

„Manche stellen dich auf die Probe und fragen dich erst einmal aus“, erzählt Aline, „aber wenn du kompetent auftrittst, dann vertrauen sie dir auch. Das ist vielleicht sogar ein Vorteil gegenüber den Männern.“ Es kommt durch aus auch zu witzigen Situationen. „Am Anfang auf der Baustelle, wurde ich schon ganz schön beäugt. Dann haben die Bauarbeiter aber echt angefangen in ihrem Pausenwagen ihre freizügigen Kalender abzunehmen“, sagt Sußbauer lachend. „Dabei ist es mir doch egal, was der in der Mittagspause macht, solange er mit mir zusammenarbeitet. Da hilft ein gesunder Sinn für Humor.“

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