Energieverteilung im Dienste der Umwelt

März 2021 – Die 25.000-Seelen-Gemeinde Bedburg in der Nähe von Köln liegt in einer Region, die vielen Menschen durch den Braunkohle-Tagebau bekannt sein dürfte. Wer genauer hinschaut, bekommt allerdings ein anderes Bild. Natürliche Energiequellen spielen hier schon lange eine wichtige Rolle und versorgen im Zusammenspiel mit anderen Zulieferern die nordrhein-westfälische Gemeinde mit Energie.

Bedburg liegt damit voll im Trend. Nach den aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur für Deutschland decken die Erneuerbaren, also insbesondere Sonne, Wind, Wasser und Biomasse, mit einem Anteil von 52,2 Prozent (Stand 09.11.20) in Deutschland bereits mehr als die Hälfte des Nettostromverbrauchs ab.

Eine ebenso erfreuliche wie positive Entwicklung, die aber auch gemanagt werden muss, soll der von Bürgeranlagen und Genossenschaften produzierte Strom stabil und zuverlässig beim Endverbraucher ankommen. Aus diesem Grund stand die Westnetz GmbH, einer der größten Verteilnetzbetreiber Deutschlands, vor der Aufgabe, die Schneider Electric-Mittelspannungsschaltanlage vom Typ GHA um ein Feld zu erweitern.

Nichts als reine Luft: Der Abschied von SF6

Schritt für Schritt unterwegs zu einer konsequent nachhaltigen Energieversorgung, entschied man sich bei der Westnetz GmbH, die bestehende Anlage nicht einfach um ein neues GHA-Schaltfeld zu ergänzen: „Unser Ziel, die nachhaltige Energieverteilung der Zukunft, nutzt bewährte Techniken und neue Lösungen gleichermaßen“, erklärt Bastian Wölke, im technischen Produktmanagement der Westnetz GmbH für Mittelspannungsanlagen zuständig: „Die neue MS-Anlage in dem 24kV-Schaltfeld verzichtet auf SF6 und isoliert mit reiner Luft. SF6, also Schwefelhexafluorid, ist zwar ein guter Isolator, unbeabsichtigt freigesetzt verstärkt es allerdings den Treibhauseffekt. Mit unserem neuen, hermetisch gekapselten und mit Luft gefüllten MS-Schaltfeld sind wir hier auf der sicheren Seite.“

Ein weiterer Vorteil ist die Handhabung der neuen Technik bei Wartungsarbeiten und die nun nicht mehr erforderliche Gas-Rückgewinnung am Ende ihres Lebenszyklus. Gefahrenschulungen oder Dokumentationspflichten entfallen, da Risiken von vorneherein auszuschließen sind.

Problemlose Erweiterung im laufenden Betrieb

Aber nicht nur beim Blick auf Umweltaspekte kann die SF6-freie GHA überzeugen. Bewährte Bedien- und Verriegelungskonzepte wurden beibehalten und entsprechen dem Design der bestehenden Schaltanlage. Spezielle Schulungen für das Technik- und Wartungspersonal erübrigten sich daher. Besonders wichtig auch: Da das neue Schaltfeld während des laufenden Betriebs ergänzt werden konnte, war die Versorgungssicherheit der Endkunden trotz des Umbaus jederzeit garantiert.

Nachhaltigkeit durch digitale Technik

Jenseits ökologischer Aspekte sind die neuen Schaltanlagen dank digitaler Technik in vielerlei Hinsicht „der“ Partner für Smart Grids. Mit ihnen lassen sich beispielsweise zahlreiche Zustandsparameter einer Anlage, etwa der Fülldruck, kontinuierlich und in Echtzeit überwachen. Störungen im Verteilernetz können so verhindert oder im Fall der Fälle schnell behoben werden. Auch sicherheitstechnische Aspekte waren bei der Neuentwicklung zentral. So erhöht etwa eine vom Schaltzustand abhängige Beleuchtung am Schaltfeld die Sicherheit des Betriebspersonals. Bastian Wölke bringt es auf den Punkt: „Zwischen „Smart Homes“ und „Smart Cities“ positionieren sich digitale Umspannanlagen als „Smart Stations“ von Morgen“.

Digitales Teamwork führt zum Ziel

Westnetz GmbH und Schneider Electric verbindet eine langjährige, vertrauensvolle Partnerschaft, die sich nun auch auf dem Weg zur nachhaltigen, digitalen Schaltanlage bewährt hat. „Die Performance der innovativen, neuen Technik testen wir in bewährter Weise gemeinsam, um Betriebserfahrungen zu sammeln, von denen wir dann ebenfalls wieder gemeinsam profitieren“, so Udo Hoffmann, Vice President Sales Building und Infrastructure bei Schneider Electric.

„Unsere Zusammenarbeit begann schon in der Entwicklungsphase und hat hervorragend funktioniert: Als Anwender und Nutzer verfügen wir nun über eine maßgeschneiderte Lösung, die unsere Anforderungen komplett erfüllt“, freut sich Bastian Wölke, als erster Partner die Herausforderung gemeinsam mit Schneider Electric gemeistert zu haben.

Fazit

Die klimafreundliche Energieversorgung muss nicht bei der Umspannanlage stoppen. Grüne Energie kann auch ohne SF6 fließen. Damit sie noch ein bisschen grüner wird. Und dank digitaler Technik ist auch für die Zukunftssicherheit gesorgt. Erfahren Sie mehr auf.

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