Informationsintegration ist in der IT ein gängiger Begriff. Er bezeichnet das Zusammenführen von Daten aus unterschiedlichen Quellen, um eine konsolidierte, einheitliche Datenbasis zu schaffen. Für Forschung und Wissenschaft, aber längst auch für Unternehmen ist das Thema heute von entscheidender Bedeutung. Denn die konsistente, globale Sicht auf alle Datenquellen bietet riesige ökonomische Vorteile. Dazu zählen
• höhere Anlagenverfügbarkeit und Produktivität,
• mehr Flexibilität, Effizienz und Resilienz sowie
• eine deutlich gesteigerte Bediener-Effektivität.
Sind alle Daten über Energieverbrauch, Produktionsleistung und weitere KPIs zentral und in Echtzeit einsehbar, können wichtige Geschäftsentscheidungen wesentlich fundierter getroffen werden. Die vollständige Verfügbarkeit aller unternehmensweiten Daten liefert unter Verwendung entsprechender Analysetools eine wertvolle Grundlage für Investitionsentscheidungen und die Optimierung von Prozessen und Workflows. Im laufenden Betrieb gestattet die einheitliche Datenverfügbarkeit zudem den Einsatz von fortschrittlichen digitalen Services, zum Beispiel für die vorausschauende Wartung. Sollte es dennoch zu ungeplanten Betriebsunterbrechungen kommen, sind Fehler schnell identifiziert und der Ertragsverlust durch Produktionsstillstand bleibt minimal.
Für viele Industriebetriebe in Deutschland ist die Zusammenführung unterschiedlicher, geschlossener Systeme, Datenquellen und Insellösungen jedoch eine enorme Herausforderung. Schneider Electric und Partner AVEVA bieten mit ihrer Kombination aus Industrie-PC und Softwareplattform eine praxisgerechte und smarte Lösung.
Maschinenvernetzung und Datenintegration mit GreenBox
Im Sinne der Informations- oder Datenintegration ist für Industrieunternehmen häufig die Einbindung heterogener Maschinendaten in eine gemeinsame IIoT-Architektur der erste Schritt. Nur so lässt sich eine einheitliche Perspektive auf Maschinenzustände und Produktionsleistung realisieren. Tech-Konzern Schneider Electric hat hier mit seinem GreenBox-Angebot eine besonders praktikable und einfache Lösung geschaffen. Kernstück ist mit Harmony P6 ein leistungsstarker Industrie-PC, der mit Intel Dual-Core Prozessor und schneller SSD-Festplatte ausgestattet ist. Dank seiner mehr als 300 Kommunikationsprotokolle für alle gängigen Steuerungssysteme kann er problemlos als Daten-Hub für unterschiedlichste Bestandsmaschinen fungieren.
Damit Anwender von dieser herstellerübergreifenden Maschinenvernetzung konkret profitieren können, sind auf dem GreenBox-IPC unterschiedliche Softwareanwendungen installierbar. Diese greifen in puncto Überwachung und Analyse auf die zentral verfügbaren Informationen zu. So zum Beispiel der Augmented Operator Advisor (AOA) oder der Machine Advisor. Während der AOA Wartungsvorgänge auf Basis von Augmented Reality enorm optimiert, können OEMs mit dem Machine Advisor ihre Maschinen dauerhaft begleiten. So lassen sich während des gesamten Maschinenlebenszyklus optimierte Serviceleistungen, zum Beispiel in Sachen Wartung und Reparatur, für Endkunden anbieten.
System Plattform von AVEVA
Zusätzlich zu den auf unterschiedliche Endmärkte zugeschnittenen Advisor-Applikationen läuft auch die System Plattform von AVEVA auf dem GreenBox-IPC. Dabei handelt es sich um die weltweit einzige skalierbare Lösung für Überwachungs-, Enterprise SCADA-, MES- und IIoT-Anwendungen, die alle Daten eines Betriebs unternehmensweit standardisiert und verwaltet. Über das Operations Management Interface (OMI) gewährt sie einen einheitlichen Blick auf alle Assets, Prozesse und Standorte eines Unternehmens. Die Echtzeit-Überwachung des Anlagenbetriebs erfolgt dabei mithilfe von bedarfsgerecht gestaltbaren Visualisierungen und Modellen. Diese werden durch Alarme, Events und historische Daten angereichert und kontextualisiert. Auf diese Weise entsteht ein einheitliches und kontinuierlich fortlaufendes Informationsmodell, das allen Abteilungen eines Unternehmens zur Verfügung steht – ob Bediener, Techniker oder Manager. Laut Unternehmensangaben wird auf Basis dieser integrierten, einheitlichen Datenverfügbarkeit der technische Aufwand um bis zu 80 Prozent reduziert und ein Bediener kann bis zu 40 Prozent effektiver arbeiten.
Use Case Mataura Valley Milk
Inwieweit sich der Einsatz einer zentralisierten Softwareplattform auszahlen kann, zeigt das Beispiel des neuseeländischen Molkereibetriebs Mataura Valley Milk. Eingebettet in die IIoT-Lösungsarchitektur EcoStruxure Plant sind in dem neu errichteten Werk auf allen Betriebsebenen vernetzte Produkte und Steuerungen von Schneider Electric verbaut. Die Liste reicht von Schaltanlagen und Motorstartern über Frequenzumrichter bis hin zu Speicherprogrammierbaren Steuerungen. Da auf Basis von EcoStruxure sämtliche Betriebsdaten ungehindert an die Softwareebene kommuniziert werden können, stehen sie für die System Plattform von AVEVA völlig transparent zur Verfügung. Somit ist es von einem zentralen Ort aus möglich, alle Prozesse, Maschinenzustände und Verbräuche sehr granular und sinnvoll kontextualisiert im Blick zu behalten.
Und das Resultat kann sich sehen lassen: Mataura Valley Milk liefert seit Inbetriebnahme des neuen Werks konstant hochklassigste Nahrungsmittel, die alle gängigen Qualitätsstandards weit übertreffen. Dank lückenloser Nachverfolgbarkeit aller Zutaten besteht zudem größtmögliche Transparenz für den Verbraucher und das Kundenvertrauen in die angebotenen Produkte ist erheblich gestärkt. Hinzu kommt, dass Ausfällen und daraus resultierenden Ertragsverlusten datenbasiert vorgebeugt werden kann. Sollte es dennoch zu Fehlfunktionen kommen, lassen sich diese über die einheitliche System Plattform schnell ausfindig machen und gezielt beheben.
Aber nicht nur in Bezug auf Produktqualität, Hygiene und Nachverfolgbarkeit ergeben sich Vorteile. Auch die Flexibilität der neuseeländischen Anlage wurde erheblich gesteigert. So ließ sich zum Beispiel die Time-to-Market bei Produktumstellungen im Vergleich zum branchenüblichen Standard um etwa 20 Prozent reduzieren.
Und nicht zuletzt ergeben sich für Mataura Valley Milk auch Pluspunkte in Sachen Nachhaltigkeit: Da die System Plattform von AVEVA einen integrierten Blick auf Prozessautomatisierung und Energieverbrauch gewährt, ist für das Unternehmen auch die beständige Optimierung von Energieeffizienz und ökologischem Fußabdruck unkompliziert möglich. Das ist nicht nur gut für Klima und Umwelt, sondern spart in Form reduzierter Ressourcen auch bares Geld.
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