Innovationen retten unser Klima

April 2021 – Wenn es einen Sündenbock für den immens gestiegenen Energieverbrauch gibt, dann ist es der Rebound-Effekt: Gesteigerte Effizienz reduziert Kosten und erhöht die Nachfrage. Geht es auch anders? Das Ziel „“Klimaschutz““ sucht seinen Weg. Eine Antwort gibt uns Udo Hoffmann, VP Sales Building & Infrastructure DACH bei Schneider Electric:

Angefangen hat alles mit einem Kohlefaden – er glühte in einer Glasbirne und erhellte auch den dunkelsten Palast noch nach Sonnenuntergang. Wenige Jahre später erstrahlten auch die Hütten in den Abendstunden. Schon damals, Mitte des 19. Jahrhunderts, zeichnete sich ab, was heute als Rebound-Effekt bezeichnet wird und aktuell unsere Lebensgrundlagen zu zerstören droht: Gesteigerte Effizienz reduziert Kosten und erhöht dadurch die Nachfrage nach immer mehr Energie.

Im Falle der Glühbirne war es der Wolframfaden, der zunächst den Energieverbrauch einer einzelnen Glühbirne reduzierte. Der einhergehende Preisverfall katapultierte die Glühbirne von einem exklusiven „High-End-Product“ zum Massengut und ließ in Summe den Energieverbrauch rasant ansteigen. Rebound-Effekte in der Industrie zeigten sich dagegen mit größerer Zeitverzögerung, aber dafür mit umso gravierenderen Folgen. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Maschinenantrieb mit Dampf durch elektrische Motoren abgelöst. Und seitdem schreitet die Elektrifizierung unserer Lebens- und Arbeitswelten mit Sieben-Meilen-Stiefeln voran: Die Industrie 2.0 brachte Massenproduktion und Fließbandarbeit in die Arbeitswelt – weitgehend basierend auf elektrischer Energie. Robotik und Computer in der Industrie 3.0 und die heutige 4.0-Version mit der Vernetzung von IT und OT sind ohne Elektrizität nicht mehr denkbar.

Diese Entwicklungen haben uns Wohlstand gebracht – und gleichermaßen unseren Planeten an den Rand des Kollapses. Technologischen Fortschritt allein nach Effizienzgewinnen zu beurteilen ist zu kurz gedacht – wir müssen ihre Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt mitbedenken und bewerten. Bei Schneider Electric richten wir daher unser gesamtes Handeln an Nachhaltigkeitszielen aus. Wir orientieren uns hier nicht nur an gesetzlichen Regelungen, sondern haben uns in unserem eigenen Sustainability Impact Report sehr ambitionierte Ziele gesetzt. Die zur Erreichung erarbeiteten Maßnahmen werden vierteljährlich geprüft. Mit der Veröffentlichung unserer Ergebnisse stellen wir darüber hinaus Transparenz her, wir zeigen, dass die Ziele erreichbar sind und ermutigen auch unsere Geschäftspartner in den Lieferketten, ihre Geschäftsziele unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit zu prüfen.

Politisch ist das Umdenken im New Green Deal der Europäischen Union verankert. Mit einem sehr detaillierten Aktionsplan ist der Richtungswechsel eingeleitet und es liegt nun an einzelnen Staaten und vor allem Unternehmen, mit Innovationen die ökologische Degenerierung aufzuhalten, bestenfalls umzukehren. Dabei ist Rückschritt keine Option. Im Gegenteil: die Elektrifizierung aller Lebens- und Arbeitsbereiche wird fortschreiten und mit der Nutzung regenerativer Energien und digitaler Techniken können wir diese nachhaltig gestalten. Zudem werden in der Energieverteilung innovative Technologien als Mittel zum Zweck eingesetzt: in diesem Jahr haben wir beispielsweise die ersten Pilotprojekte mit SF6-freien Mittelspannungsschaltanlagen in Betrieb genommen. Statt Schwefelhexafluorid (SF6), einem emissionsstarken Isoliergas, kommt in den neuen Lasttrennschaltern getrocknete Luft zum Einsatz. Die hierbei eingesetzte „Shunt Vakuum Schaltung (engl. Shunt Vacuum Interruption SVI)“ basiert auf bewährter Technologie – Schalten im Vakuum und Trennen mit einer Luftstrecke.
Wenn solche Innovationen in der Energieversorgung gepaart mit digitaler Transformation und der Nutzung regenerativer Energien zu nachhaltigem Wirtschaften führen, dann hat das Ziel seinen Weg gefunden.

Mehr zu den neuen SF6-freien MS-Schaltanlagen lesen Sie hier.

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