Wie ein Gaststudent norwegische Investoren beeindruckt

Auslandssemester in Norwegen: Das klingt nach Ski fahren, wandern und Kontakte knüpfen. Oder man beweist sich vor 150 Zuhörern und diversen Investoren mit einem Stadtplanungskonzept. Kann das gut gehen?

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Henrik Winnewisser in Norwegen

Norwegen. Ein kleines Dorf zwei Autostunden entfernt von Oslo. Henrik Winnewisser steht hinter einer Bühne. Gleich wird er das Ergebnis von mehreren Monaten Teamarbeit vorstellen. Vor 150 Leuten. Als Austauschstudent. Noch dazu vor Investoren, die Henriks Projekt eventuell tatsächlich umsetzen wollen. Wird dies ein Moment zum Strahlen? Oder der Reinfall des Auslandssemesters?

Zwei Jahre früher. Henrik Winnewisser hat nach seiner Ausbildung zum Informationstechnologen einige Jahre für einen Automobilhersteller gearbeitet. Nur leider nicht dort, wo er wollte: Im Kundenservice. Immer da, wo ein Kunde unzufrieden war, setzte er sich ein, um alles wieder zum Laufen zu bringen. „Der Nachteil war: Ich hatte nur mit Kunden zu tun, die ein Problem hatten“, sagt Winnewisser. Keine dankbare Aufgabe, denn wenn alles gut läuft, meldet sich schließlich niemand. Negatives Feedback ist so vorprogrammiert. Wie also raus aus der Schleife?

„Bei Schneider Electric hat mich von Anfang an gereizt, dass ich hier international arbeiten kann“

Wenn schon international, dann richtig

Andere hätten es vielleicht ausgesessen, Henrik Winnewisser geht proaktiv voran. Schnell entscheidet er sich für ein Studium der Wirtschaftsinformatik. Von seinem Vater weiß er, dass Schneider Electric ein guter Arbeitgeber ist. Um sich nicht zu weit von der Praxis zu entfernen, wird es dual. Bei Schneider bekommt er so die Möglichkeit, im Bereich Sales zu arbeiten und nebenbei sein Wissen an der Universität auszubauen. Durch den Einsatzbereich ist seine Arbeit plötzlich eine ganz andere. Er arbeitet immer wieder in klar abgegrenzten Projekten mit Ziel und Sinn. Das Troubleshooting muss jetzt jemand anderes übernehmen.

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Abenteuer in Norwegen

„Bei Schneider Electric hat mich von Anfang an gereizt, dass ich hier international arbeiten kann“, sagt Winnewisser. Was wäre also naheliegender, als auch international zu studieren? „Eigentlich wollte ich nach Schweden, da kann ich die Sprache schon“, erzählt er. „Dann wurde es doch Norwegen, da hier die Kooperation mit Schneider einfacher war. Macht aber am Ende auch nichts. Das Studium ist auf Englisch und die Sprachen sind so ähnlich, dass sich Schweden und Norweger verstehen.“ Ein halbes Jahr Norwegen soll es also sein. Während sich andere Austauschstudenten mit ihresgleichen beschäftigen, sucht Henrik aktiv den Kontakt mit Norwegern: „Wenn man schon hier ist, sollte man auch mit Norwegern unterwegs sein.“

„Also ganz ehrlich, das war schon cool“

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Norwegen

Das große Projekt

Glücklicherweise passen Winnewissers Interessen zur Landschaft Norwegens. Er geht mit Freunden wandern oder Ski fahren und findet sich gut ein. Für die Universität hat er auch nur gute Worte: „Mir gefällt sehr, dass die Studenten sich die Inhalte viel stärker selbst erarbeiten. Es ist viel weniger Frontalunterricht, als in Deutschland.“ So plant er beispielhaft den strategischen Umstieg eines norwegischen Energieversorgers, der zurzeit auf fossile Energieträger setzt, auf Offshore-Windanlagen. Und dann ist da noch das große Projekt.

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Abenteuer in Norwegen

Die Stadt, in der Henrik wohnt, hat einen zentralen Platz, der derzeit wenig genutzt wird. Um Ideen zu sammeln, wie dieser nun wieder zum Leben erweckt werden soll, sammelt die Stadt bei den Studenten der Universität Ideen. Gemeinsam in einem Team mit zwei Norwegern und zwei französischen Austauschstudenten stellt sich Winnewisser der Herausforderung. Sie entwickeln gemeinsam einen Business Plan und ein nachhaltiges Konzept, welches sich auch für Investoren lohnt. Nebenbei lernen die Teammitglieder, wie sich kulturelle Differenzen bei Abgabeterminen überwinden lassen. Am Ende gilt es, das Projekt vorzustellen. Vor 150 Menschen und mehreren Investoren. Als Austauschstudent in Norwegen.

Ergebnis: Bestnote

„Also ganz ehrlich, das war schon cool“, sagt Winnewisser. „Ich habe ja schon durchaus etwas Berufs- und auch Sales-Erfahrung. Ich habe bei Schneider einige Vertriebsschulungen machen dürfen und nicht zuletzt bin ich mit meinen 28 Jahren auch etwas älter als die anderen Studenten.“ So gelingt ihm der große Auftritt. Jede Frage kann er fachkundig beantworten. Auch auf Englisch kann er im Vortrag frei improvisieren. Das Konzept überzeugt und die Investoren sind begeistert. Der Vorschlag von Henrik und seinem Team wird mit der Bestnote ausgezeichnet.

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Präsentation

Seit wenigen Tagen ist Henrik nun wieder in Deutschland. Die ersten Tage nach einem Abenteuer sind in der Heimat immer schwierig. Für Henrik waren es schließlich auch die Aktivitäten außerhalb der Uni, die Reise nach Spitzbergen und die Nordlichter, die die Zeit ausgemacht haben. Jetzt heißt es wieder ankommen. Während der Zeit hat er sein Team in Deutschland immer mit aktuellen Bildern versorgt, den Kontakt gehalten und sie vielleicht auch ein bisschen neidisch gemacht. Für die Zukunft plant er schon seinen Master in der Schweiz. Mit der Norwegen-Erfahrung und Schneider Electric im Rücken wird das für ihn sicherlich kein Problem.

 

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