Klimaneutralität, autonomes Fahren, intelligente Mobilität, Smart City. Alles Begriffe der Zukunft? Nicht für inno2grid, das Schneider Electric Startup zeigt heute schon auf dem EUREF-Campus wie es richtig geht. Immer ganz vorne mit innovativen Ideen dabei ist Lena Jungkamp. Sie gewährt uns ein paar Einblicke in den beruflichen Alltag.
Das Startup auf dem Berliner EUREF Campus berät seit 2015 verschiedene Kunden rund um das Thema Sektorkopplung und digitale Dienste. Klimafreundliche Energie- und Mobilitätslösungen stehen dabei im Fokus des Unternehmens.
Der EUREF-Campus: Zukunftsschmiede in Berlin Schöneberg
Das aus Forschungsprojekten entstandene Startup ist ein Zusammenschluss aus Schneider Electric und DB Energie. Seinen Sitz hat es auf dem Berliner EUREF- Campus, der heute das Aushängeschild für intelligente Stadtquartiere der Zukunft darstellt. „EUREF steht für Europäisches Energieforum und setzt bereits heute die CO²-Klimaziele für das Jahr 2050 um“, erklärt Lena. 2008 ist der EUREF-Campus in Berlin Schöneberg aus einer ehemaligen Industriebrache entstanden. Auf dem rund 5,5 Hektar großen Areal sitzen heute 150 Unternehmen mit insgesamt 3.500 Mitarbeitern aus den Bereichen Energie, Mobilität und Nachhaltigkeit.
Seit der ersten Stunde sind die Mitarbeiter von inno2grid Teil des EUREF-Campus, denn das Startup ist das Ergebnis einiger Forschungsprojekte zum Thema „Micro Smart Grid“ – Dieses Projekt beschreibt ein integriertes Energie- und Mobilitätskonzept, das auf dem EUREF-Campus umgesetzt wird. Energie wird über Photovoltaik erzeugt, gespeichert und beispielsweise über Elektroautos verbraucht. Das sogenannte Micro Smart Grid entlastet das öffentliche Stromnetz durch erneuerbare Energien und fördert so die nachhaltige Stadtentwicklung und Elektromobilität. Schneider Electric unterstützte das Forschungsprojekt und gestaltet und betreibt das technische Energiemanagement für Fahrzeugflotten und Gebäude, sodass der dezentral gewonnene Strom bedarfsgerecht verteilt werden kann.
„Bei inno2grid haben wir verstanden, dass eine Energiewende ohne Verkehrswende nicht möglich ist“
„Wir verstehen uns als Vernetzer und Berater. Unsere Kunden sind zum Beispiel Projektentwickler, die Immobilienwirtschaft, Kommunen und Investoren. Für sie entwickeln wir innovative Lösungen für ihre Projekte.“ Inno2grid kommt vor und nach der Realisierung eines Bauprojektes zum Einsatz. Zunächst als Berater, der klimafreundliche Energie- und Mobilitätslösungen für das Projekt konzipiert und Wirtschaftlichkeitsmodelle berechnet. Später dann als Berater, der die Organisation des Konzeptes plant oder den Betrieb organisiert oder selbst übernimmt. Da es dem Startup bei der Entwicklung der Konzepte auf Nachhaltigkeit und Effizienz ankommt, wird sich mit jedem Projekt intensiv auseinandergesetzt, um standortspezifische Lösungen liefern zu können. „Wir haben bei inno2grid verstanden, dass eine Energiewende ohne Verkehrswende nicht möglich ist. So entstehen Mobilitätslösungen, beispielsweise mithilfe von verschiedenen Sharing-Modellen. Die neuen Quartiere leben nicht mehr davon eine riesige Tiefgarage oder Parkhaus zu haben, damit jeder Mieter sein Auto abstellen kann. Viel wichtiger ist heute der Ausbau und die intelligente Organisation von Car-Sharing, E-Bikes und autonom fahrenden Shuttle-Bussen. Alles heute schon Realität auf dem EUREF-Campus“, so Lena Jungkamp.
Mobilität im Quartier – ganzheitlich und digital
Während der Mutterkonzern Schneider Electric in Deutschland beispielsweise in den Gebieten Industrie 4.0, Infrastruktur und Smart Home breit aufgestellt unterwegs ist, kümmert sich inno2grid um smarte Lösungen auf Quartiersebene und operiert auch herstellerneutral. Der EUREF-Campus ist nicht nur der Standort von inno2grid, er nutzt ebenfalls die Konzepte des Startups. „Die Mobilitäts- und Energiekonzepte, die hier am Campus genutzt werden, sind von inno2grid konzipiert und umgesetzt worden.“ Auf dem EUREF-Campus steht eine der größten Stromtankstellen Deutschlands. Diese hat 35 Ladepunkte, wird mit nachhaltig erzeugter Energie aus dem Micro Smart Grid versorgt und von inno2grid über ein eigenes Backend betrieben und fortlaufend instandgesetzt. Ob AC und DC-Ladesäulen, induktive Ladelösungen für Autos und den autonomen Shuttle oder ein Pantograf für E-Busse: Hier wird getestet und Expertise aufgebaut. Zu dem Mobilitätskonzept von inno2grid auf dem EUREF-Campus zählt auch die, an die Tankstelle angeschlossene, E-Carsharing-Station. Das Car-sharing steht allen Mietern auf dem Campus zur Verfügung. In der ehemaligen „Grauen Garage“ befindet sich heute die „ZeeMobase“. Ein Ausstellungsraum, unter anderem für Schneider Electric, in dem Energie- und Mobilitätssysteme veranschaulicht, aber auch gesteuert werden. ZeeMo steht für Zero Emission Energy Mobility und ist weltweit der einzige Ort, der die Funktion eines Micro Smart Grids erlebbar macht. 2018 besuchten über 3.000 Besucher die ZeeMobase auf dem EUREF- Campus.
[rl_gallery id=“1760″]
Das Team von inno2grid umfasst rund 30 Leute. Dazu gehört auch Lena Jungkamp. Lena hat Psychologie mit Wirtschaftsfokus studiert und ist seit 2017 im Business Development und Vertrieb bei inno2grid. Sie betreut also Kunden, hält Vorträge über die Arbeit des Startups und bearbeitet Projekte.
Nach ihrem Studium hat Lena zunächst bei einem Energieversorger im Personalbereich und später im Business Innovation Team in Deutschland und Schweden gearbeitet. Dort sammelte sie erste Erfahrungen mit der Strategie und Projekten rund um das Thema Smart City. Konkrete Produktentwicklung und vertriebliche Aktivitäten standen im Fokus als sie anschließend für ein Startup arbeitete. Das junge Unternehmen fokussiert auf IoT- (Internet der Dinge) Lösungen im Funk- und Softwarebereich. Mit diesem Know-how führt sie ihre Karriere nun seit 2017 bei inno2grid weiter.
Eines ihrer Herzensprojekte ist die EUREF-Campus App, die ihren Dienst im Dezember letzten Jahres startete. Die App ermöglicht dem EUREF-Betreiber mit allen Unternehmen und dessen Mitarbeitern zu kommunizieren. Außerdem hilft die App die Unternehmen untereinander zu vernetzen, um Innovationen noch stärker voranzutreiben. Mobilitäts- und Communityprojekte sind ebenfalls integriert, sodass intelligente und digitale Organisation im Quartier stattfinden kann. „Die Möglichkeiten, die der Campus bietet müssen auch gepflegt werden. Das bedeutet, dass die Infrastruktur (wie bspw. Ladesäulen für die Elektromobilität) regelmäßig geprüft werden müssen und Informationen (z.B. Events, Raumbuchungen) in Echtzeit zur Verfügung stehen. Darum haben wir die App entwickelt, um die Nutzung für uns und für die Nutzer transparenter zu machen“.
Mehr über inno2grid unter: https://inno2grid.com/
Kommentar hinzufügen