Lisa Kripp ist 24 Jahre alt und eine ganz besondere Person. Warum? Weil Sie bei Schneider Electric die erste und einzige Servicetechnikerin deutschlandweit ist. Ein Servicetechniker bei Schneider Electric ist täglich beim Kunden vor Ort und sorgt für reibungslosen Abläufe innerhalb der Anlagen. Wir haben mit Lisa gesprochen, um mehr über ihren beruflichen Alltag zu erfahren.
Hallo Lisa, wie kam es dazu, dass du dich bei uns für den Job als Servicetechnikerin entschieden hast?
Ich bin ausgebildete Elektronikerin für Betriebstechnik und habe nach meinem Hauptschulabschluss diverse Praktika gemacht, unter anderem auch ein Praktikum als Mechatronikerin. Mein Beruf sollte auf jeden Fall etwas Handwerkliches sein! Mathe und logisches Denken liegen mir und im Praktikum als Elektronikerin habe ich entdeckt, dass es doch ziemlich spannend sein kann, Strompläne zu lesen (lacht). Da ich auf jeden Fall in einem großen Unternehmen arbeiten wollte, habe ich mich beworben, damals noch bei Areva, das Unternehmen wurde dann von Schneider Electric übernommen.
Vor dem offiziellem Ausbildungsstart habe ich noch ein vierwöchiges Vorab-Praktikum bei Schneider Electric gemacht. Das fand ich richtig sinnvoll, weil ich hier nochmal erste Erfahrungen sammeln konnte, wie es ist, bei Schneider und im Beruf Elektroniker zu arbeiten. 2014 habe ich dann die Ausbildung abgeschlossen und direkt ein Angebot für den Bereich Servicetechnik bekommen. Bevor es richtig losging, konnte ich einige Wochen bei Kollegen mitlaufen und verschiedene Projekte „auf Montage“ kennen lernen. Ich sehe viel von Deutschland und unsere Teams sehen auch viel vom Rest der Welt.
Was ist an deinem Beruf besonders spannend?
Für mich war klar: Ein Bürojob ist nichts für mich (lacht). Ich will rausfahren und mit meiner handwerklichen Arbeit etwas bewegen. Ich brauche die tägliche Herausforderung und es macht Spaß, immer wieder neues zu sehen. Unsere Kunden sitzen in den unterschiedlichsten Regionen Deutschlands und mein Job führt mich immer wieder in neue Orte. Neulich hatte ich ein Projekt am Bodensee, das hat sich eher nach Urlaub angefühlt, als nach Arbeit (lacht). Außerdem weißt du auch nicht immer, was dich erwartet und das ist, natürlich auch mit beruflicher Routine, immer wieder spannend.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus?
Ich arbeite in der Regel bei Projekten, das kann dann beispielsweise auf größeren Baustellen oder in Industriekomplexen sein, ich habe aber auch schon in einer Schaltanlage im Kernkraftwerk Neckarwestheim gearbeitet und in Umspannwerken. Letztendlich findet man mich dort, wo Kunden viel Strom verbrauchen – wir reden hier von der Mittelspannung, also im Bereich bis 36.000 Volt.
Gemeinsam mit dem Auftraggeber schauen wir uns die Anlage an, in der gearbeitet werden soll und worum es geht: Liegt eine Störung vor oder soll etwas gewartet werden? Oft warte ich Leistungsschalter, darunter kann man sich vereinfacht einen „übergroßen Lichtschalter“ vorstellen, durch den der Strom in der Anlage an- und abgeschaltet wird. Eine solche Schaltung findet im Bereich von Millisekunden statt und muss sehr präzise arbeiten. Den Schalter zerlege ich, reinige und öle ihn, erneure Dichtungen oder andere Kleinteile. Abschließend baue ich den Schalter wieder in die Anlage ein und führe verschiedene Messungen durch. Ziel ist es beispielsweise, dass im Schalter möglichst geringe Widerstände herrschen, damit er sich sich im Betrieb nicht zu stark erhitzt.
Moderne Leistungsschalter ermöglichen es, dass man die Daten direkt mit dem Laptop ausliest und in der Cloud speichert. So können der Kunde und auch die Kollegen darauf zugreifen und wertvolle Informationen über die Anlage ableiten. Momentan sind wir in einer Übergangsphase von Digitalisierung und Energiewende: Neulich war ich in einer Anlage, die in den 1970ern erbaut wurde, die steht auch in 20 Jahren noch und hier sagen die Kunden oft „Es bleibt, was funktioniert“ (lacht). Man sieht ja schon an der schieren Größe, wie sich die Technologie im Lauf der Zeit weiterentwickelt und so wird sich auch mein Job immer wieder verändern. Zudem wandelt sich in Deutschland auch die Energieerzeugung hin zu regenerativer Energie. Atomkraftwerke sind dank der Energiewende bald Geschichte – Vielleicht heißt es dann „Von Umspannwerk bis Wasserstoffkraftwerk“.
Du arbeitest als eine Frau in einer Männerdomäne, wie fühlt sich das an?
Es ist schon etwas Besonderes, wobei meine Kollegen keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern machen. Ich habe es allerdings schon bei Erstbesuchen von Kunden erlebt, dass gefragt wurde „Sind Sie alleine oder kommt da noch jemand?“. Es ist ja auch nicht unbedingt üblich, als junge Frau alleine in Deutschland herumzureisen und dann vor Ort die Ärmel hochzukrempeln. Die Kunden sind männliche Servicetechniker gewöhnt – das kann man denen gar nicht verdenken. Aber auch hier überzeugt die gute fachliche Arbeit und nach einem erfolgreichem Projekt würden sie am liebsten nur noch mit mir arbeiten (lacht). Meistens schlägt mir aber Begeisterung entgegen und der Wunsch, dass mehr Frauen den Beruf wählen sollten – was übrigens auch meine Meinung ist! Ich kann nur jedem, der gerne unterwegs ist den Beruf Servicetechniker empfehlen, egal ob männlich oder weiblich.
Freie Stellen als Servicetechniker finden sie auf unserer Karriereseite.
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