Juli 2021 – Wenn Unternehmen ihre Best Practices in Bezug auf die regelmäßige Modernisierung ihrer RZ-Infrastruktursysteme vernachlässigen, steigt dadurch unmittelbar die Gefahr von Ausfällen. Das Uptime Institute fand heraus, dass fast ein Drittel (31 %) der Unternehmen im Jahr 2019 einen IT-Ausfall oder eine schwerwiegende Beeinträchtigung eines Service erlebt haben. Ungeplante Ausfallzeiten sind zudem auch teuer: Hierzu hob das Uptime Institute hervor, dass rund ein Drittel der Ausfälle Kosten von über 250.000 US-Dollar verursachen.
Die Vernachlässigung der Modernisierung des Rechenzentrums bedeutet auch, dass Unternehmen die Vorteile technologischer Fortschritte nicht für sich nutzen können. Neue Technik unterstützt Datacenter dabei, weniger Energie zu verbrauchen, das Management zu verbessern und kosteneffizienter zu arbeiten. Da sich die IT-Anforderungen immer schneller ändern und die Infrastruktur kontinuierlich altert, besteht damit die Möglichkeit, erhebliche Vorteile aus der Modernisierung zu ziehen.
Wenn sich physische Infrastruktursysteme dem Ende ihrer Lebensdauer nähern, steigt das Risiko von Ausfallzeiten. Die Optionen für RZ-Leiter sind dann entweder Modernisierung oder die Auslagerung von Geschäftsfunktionen an Cloud- oder Colocation-Dienstleister. Es gibt dabei drei Schlüsselbereiche, die bei der Modernisierung eines Rechenzentrums berücksichtigt werden sollten: Hardware (elektrisch und mechanisch), Software-Management-Systeme sowie Service und Wartung.
Die richtige Größe der USV-Anlage ermitteln
Ähnlich wie beim Austausch einer alten Heizungsanlage in einem Wohnhaus sorgt die Modernisierung der USV-Anlage in einem Rechenzentrum nicht nur für mehr Zuverlässigkeit, sondern auch für mehr Effizienz und zusätzliche Kosteneinsparungen. Die IT-Lasten im Rechenzentrum (und damit der Kapazitätsbedarf) sind heute wahrscheinlich ganz anders als vielleicht noch vor 10 Jahren. Sie können aufgrund verschiedener Faktoren erheblich gestiegen oder gesunken sein, z. B. durch Fusionen und Übernahmen, die die IT-Arbeitslast erhöhen. Weitere Faktoren sind der Einsatz von Virtualisierungstechnologien, die den Platzbedarf für physische Server verringern, oder Cloud-Migration, die es Unternehmen ermöglicht, ihren lokalen Rechenzentrumsbetrieb maßgeblich zu konsolidieren.
Unternehmen sollten ihre USV-Anlagen auf der Grundlage der aktuellen und zukünftigen Kapazitätsanforderungen richtig dimensionieren. Schneider Electric hat dazu ein kostenloses Software-Tool entwickelt, das Unternehmen bei der Entscheidung unterstützt, ob sie eine veraltete USV, basierend auf ihren aktuellen USV-Kosten und ihrem neuen Kapazitätsbedarf, behalten oder ersetzen sollten.
Mit einfach zu bedienenden Dropdown-Menüs können IT-Leiter den Namen, das Modell und die Größe ihrer vorhandenen USV eingeben, die Wartungs- und Stromkosten berücksichtigen und erhalten dann eine Übersicht der potenziellen Einsparungen, die über einen Zeitraum von 10 Jahren durch den Wechsel zu einem kleineren oder effizienteren USV-Modell erzielt werden könnten.
Ein Unternehmen, das Anwendungen und Speicher in die Cloud verlagert, kann zum Beispiel eine Verkleinerung seiner bestehenden 240-KW-USV auf ein kleineres, effizienteres 100-KW-Modell in Betracht ziehen. Das Sizing-Tool zeigt, wie dieses Unternehmen über einen Zeitraum von 10 Jahren fast 150.000 US-Dollar einsparen kann.
Neue Infrastruktur-Technologien vereinfachen in vielen Fällen den RZ-Betrieb und bieten zudem oftmals wichtige Funktionsverbesserungen, die ebenfalls in eine Kaufentscheidung einfließen sollten. Eine USV mit Lithium-Ionen-Batterien (Li-Ion) ist ein Beispiel für eine technologische Verbesserung im Vergleich zu älteren USVs mit VRLA-Batterien. Die Lithium-Ionen-Technologie bietet eine längere Lebenserwartung der Batterien, was insgesamt geringere Wartungs- und Ersatzteilkosten bedeutet, sowie eine 50-80 % kleinere Stellfläche bei einem Drittel des Gewichts.
Wenn sich ein Unternehmen dazu entschlossen hat, seine in die Jahre gekommene USV durch ein effizienteres, moderneres und optimal dimensioniertes Modell zu ersetzen, müssen eine Reihe von praktischen Aspekten berücksichtigt werden, damit der Austausch reibungslos verläuft.
Zu diesen Überlegungen gehört die Auswahl einer passenden Ersatz-USV, die in Bezug auf die Stellfläche auch zur vorhandenen Infrastruktur passen muss. Darüber hinaus müssen Ein- und Ausgangsspannung der USV mit der Schaltanlage des Standorts übereinstimmen. Außerdem sollte eine moderne USV grundsätzlich IoT-fähig sein, denn so lässt sie sich mit einer zentralen Softwareplattform für die Verwaltung des Rechenzentrums verbinden, und Administratoren können das USV-System dann aus der Ferne überwachen und verwalten.
Steht ein Austauschtermin fest, sollten alle Beteiligten Abteilungen und Techniker informiert werden, damit der Austausch reibungslos, während eines fest geplanten Wartungsfensters stattfinden kann. Zudem sollte während der Arbeiten sichergestellt sein, dass geschäftskritische IT-Arbeitslasten auf eine andere Stromquelle verlagert werden können. Nach Abschluss der Arbeiten sollten zudem DCIM-Systeme sowie die IT-Betriebsdokumentation aktualisiert werden.
Mit dem 3-Phasen Opex-Kalkulator stellt Schneider Electric seinen Kunden ein leistungsfähiges Rechentool zur Verfügung, mit dem eine optimale Dimensionierung des USV-Systems unterstützt wird: https://www.se.com/ww/en/work/solutions/system/s1/data-center-and-network-systems/trade-off-tools/three-phase-ups-modernization-opex-calculator/
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