Global Volunteer Scholarship – Mit Manuel Hölzlein in Peru

AIESEC gehört zu den größten international agierenden Studentenorganisationen und bietet 6- bis 12- wöchige Projektpraktika in verschiedenen Ländern an. Deutsche Studenten zwischen 18 und 30 Jahren erhalten so die Möglichkeit, an sozialen Projekten teilzunehmen. Für uns bei Schneider Electric sind nachhaltige Projekte sehr wichtig, da sie unser Ziel unterstreichen: Jeder Mensch auf der Welt sollte Zugang zu Energie und sauberem Wasser haben. Als Projektpartner der AIESEC, übernehmen wir die Kosten für Projekte der insgesamt neun Kandidaten/Kandidatinnen.

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Manuel in der Schule in Acomoyo

Manuel unterstützte in Peru das Projekt „Eco Change“  und konnte so für mehr Aufklärung zum Thema Nachhaltigkeit sorgen. Nach seiner Rückkehr, konnten wir mit ihm über seine Erfahrungen sprechen.

„Spielerisch versuchten wir den Kindern unser Ökosystem näher zu bringen und ein Bewusstsein für die Umwelt zu schaffen.“

Hi Manuel, berichte uns doch mal von deinem Projekt in Peru. Was hast du dort genau gemacht und wie sah dein Alltag so aus?

Hallo, ja ich bin Manuel und war von August bis September für sechs Wochen in Ica, in Peru. Mein Projekt, in dem ich arbeitete, heißt „Eco Change Ica“. Ica liegt im Süden des Landes und hat rund 200.000 Einwohner. Jeden Tag war ich in der Schule in Acomoyo, ein eher ärmeres Stadtviertel. Die Schüler und Schülerinnen dort müssen etwa einen Euro pro Tag für die Verpflegung in der Schule selbst aufwenden. Viele stellt das vor eine Herausforderung. Zusammen mit einem anderen Kollegen, Carlos, unterrichtete ich Kinder zwischen sechs und dreizehn Jahren.Spielerisch versuchten wir den Kindern unser Ökosystem näher zu bringen und ein Bewusstsein für die Umwelt zu schaffen. Eineinhalb Stunden pro Tag konnten wir dann den Unterricht übernehmen.

Das klingt ja ziemlich interessant und, in Anbetracht der aktuellen Klimadiskussionen, auch sehr wichtig! Wie seid ihr vorgegangen?

Aiesec
Aiesec Freiwillige in Ica

Naja, zunächst sind wir das ganze sehr spielerisch angegangen. Die Kinder waren dann Pflanzen und Tiere, die mit einander in Beziehung stehen. So versuchten wir deutlich zu machen, welche Pflanzenarten und Tiere vom Aussterben bedroht sind und welche Auswirkungen das auf andere Lebewesen hat. Grundsätzlich war es uns wichtig den Kinder zu zeigen, welche Lebensmittel beispielsweise typisch für Peru sind, wie das Klima in Dänemark ist und welche Tiere es in Asien gibt. Schritt für Schritt konnten wir so die Kinder für unsere Umwelt und den Klimawandel sensibilisieren.

Und haben das auch alle Kinder mitgemacht und verstanden?

Für die Jüngeren war das natürlich alles nur Spiel und Spaß. Sie haben es noch nicht richtig verstanden. Viele andere Kinder jedoch waren sehr interessiert. Auch für das Thema „Weltkarte“ konnten wir viele begeistern. Manche Schüler hatten keine Ahnung von Kontinenten oder unseren Klimazonen.

Wie sah dein Alltag dann so aus, wenn du täglich nur eineinhalb Stunden unterrichtet hast?

Mein Unterricht fand immer zwischen acht bis zehn Uhr statt. Anschließend bin ich mit zu Carlos‘ Familie zum Mittagessen gegangen. Den Nachmittag hatte ich dann zur freien Verfügung. Dann war ich entweder nochmal im Projekt zum Kickern mit den Kindern oder ich habe mich mit anderen Freiwilligen getroffen. In der Nähe von Ica gibt es auch viel Wüstenlandschaft. Hier sind wir häufig Sandboarden gewesen. Häufig besuchten wir auch nahe gelegene Städte. Mit den anderen Aiesec Freiwilligen waren wir immer eine bunt gemischt Truppe. Wir hatten Freiwillige aus Brasilien, Mexiko und Spanien dabei.

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Unterwegs in Peru

„Projekte, wie meines, sollte es noch viel häufiger geben. Nur so kann langfristig ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit entstehen und Länder, wie Peru, werden wegen der geringen Produktionskosten nicht weiter ausgenutzt.“

Und deine Wochenenden konntest du auch nach Lust und Laune planen?

Ja genau. Am Wochenende waren wir auch in anderen Städten, Regionen oder an der Küste. Leider musste ich immer wieder feststellen, wie der Massentourismus dieses wunderschöne Land verunstaltet. Überall wird der Müll einfach in die Natur geworfen. Durch die vielen Menschen an abgelegenen Orten, wussten die Menschen auch einfach nicht, wie man so viel Müll richtig entsorgen soll.  Das war eine wirklich sehr negative Erfahrung!

 

Du hast ja jetzt ein Projekt betreut, welches sich für mehr Bewusstsein an Schulen für das Klima einsetzt. Jedes Projekt ist von Aiesec verschiedenen UN- Goals für Nachhaltigkeit zugeordnet worden. Wie sah es da bei deinem Projekt aus?

Mein Projekt ist auf das Ziel „Quality Education“ ausgerichtet. Wir zeigten den Kindern sehr viel und konnten ihnen so eine neue Perspektive eröffnen. Ein großes Problem in Peru ist es, dass viele Firmen hier produzieren, aber die Menschen hier so unaufgeklärt sind, dass der Plastikmüll einfach in der Natur landet. Projekte, wie meines, sollte es noch viel häufiger geben. Nur so kann langfristig ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit entstehen und Länder, wie Peru, werden wegen der geringen Produktionskosten nicht weiter ausgenutzt. Das ist auch wirklich etwas, was ich mit nach Hause nehme. Auch in Deutschland sollten wir noch viel bewusster und nachhaltiger konsumieren und anderen Ländern ein Vorbild sein.

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Der Müll wird am Kanal in Acomoyo entsorgt

Was war dein persönliches Highlight während deiner Zeit in Peru?

Puh, da gibt es einiges! Zum einen fand ich die Landschaften und Kultur der Menschen dort sehr beeindruckend. Zum anderen war die Erfahrung der Dankbarkeit großartig. Nicht nur die Lehrer oder Eltern waren froh darüber unterstützt zu werden, auch die Kinder haben mir ihre Dankbarkeit ganz offen gezeigt. Mit meiner Gastfamilie hatte ich ebenfalls Glück! Ich wurde so herzlich und familiär dort aufgenommen – das war wirklich toll!

Das Schönste für mich jedoch war, dass ich in den sechs Wochen auch viel erreichen konnte. Die Kinder hatten nachher wirklich Spaß an meinem Unterricht. Sie räumten sogar eigenständig den Pausenhof auf, befreiten ihn vom Müll und hielten sogar andere Kinder dazu an, ihren Müll ordentlich zu entsorgen.

Lieber Manuel, vielen Dank für deinen Einblick in das spannende Projekt! Wie geht in Deutschland nun für dich weiter?

Ich habe in Karlsruhe am KIT Wirtschaftsingenieurswesen studiert und beginne jetzt mit dem Master dort begonnen. Bevor ich mich auf die Suche nach einem Stipendium gemacht habe, hatte ich Schneider Electric überhaupt nicht auf dem Schirm. Ich finde es toll, dass sich hier engagiert wird und Projekte durch diese Unterstützung am Leben gehalten werden.

 

 

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