AIESEC, die größte internationale Studentenorganisation, bietet Projektpraktika in verschiedenen Ländern an. sechs bis zwölf Wochen können deutsche Studenten soziale Projekte begleiten. Schneider Electric liegt Entwicklung und Förderung am Herzen und ist daher Projektpartner bei AIESEC.
Die Kosten der Projekte unserer 9 Kandidaten sind aus diesem Grund von Schneider übernommen worden. Die Projekte orientieren sich an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der UN, zu welchen sich der Konzern ebenfalls bekennt. Doch um welche Projekte handelt es sich dabei? Welche Leute stecken dahinter? Warum lassen Studenten für sechs Wochen ihr Leben hinter sich und unterstützen Einrichtungen an den entlegensten Orten der Welt?
In diesem Beitrag geht es um Philipp. Philipp studiert Elektrotechnik und hat 6 Wochen in einem Projekt in Kolumbien verbracht. „We speak“ in Bucaramanga ist ein Projekt, das die Englischkenntnisse von Schülern fördert. „In Kolumbien ist Englisch sehr unpopulär. Man kommt fast auf dem gesamten Kontinent mir Spanisch klar“, erklärt Philipp. Er hat in diesem Projekt täglich Schülerinnen und Schüler Englisch beigebracht. Die Schüler, die zwischen elf und 16 Jahre alt sind, sind je nach Kenntnissen in vier verschiedene Gruppen eingeteilt worden. Jeden Tag haben die freiwilligen „Lehrer“ andere Gruppen betreut.
Philipps Alltag in Bucaramanga
„Während meines Aufenthaltes lebte ich bei einer Gastfamilie. In Deutschland habe ich immer viel Sport gemacht. Das fehlte mir in Kolumbien, sodass ich jeden Morgen vor der Arbeit ins Fitnessstudio gegangen bin“. Danach ging es rund eine Stunde mit dem Bus zur Einrichtung.
Philipps Arbeitstag begann um 12.30 Uhr, wenn die Schülerinnen und Schüler aus der Schule kamen. Zunächst haben alle gemeinsam zu Mittag gegessen, bevor es in die Kurse ging. In der Einrichtung gab es auch Computer, die in den Unterricht mit eingebunden werden können oder mit denen die Schülerinnen und Schüler Aufgaben für die Schule erledigen. Das besondere an diesem Projekt? In der Einrichtung wird nicht nur kolumbianischen Kindern die Möglichkeit gegeben, neben der Schule ihre Englischkenntnisse zu verbessern, auch ältere Menschen sind hier untergebracht. Sie stützen die Initiative finanziell und profitieren von gemeinsamen Nachmittagen mit den Schülern.
So hat Philipp in seinem Unterricht auch gemeinsame Nachmittage und Aufführungen der Schüler vorbereitet. Gegen 17.30 Uhr war sein Tag beendet und Philipp konnte sich seinem Abendprogramm widmen. Dreimal die Woche hatte er selbst noch einen Englischkurs. Außerdem besuchte er abends noch einen Leadership Kurs und, wie sollte es anders in Südamerika sein, einen Tanzkurs. Daran anschließend hat er häufig auch noch etwas mit den anderen AIESEC Mitgliedern und anderen Freiwilligen unternommen.
Warum „We Speak“? Um welches UN-Ziel handelt es sich dabei?
In Deutschland hat Philipp bereits häufig freiwillig mit Kindern gearbeitet, auch Lateinamerika reizte ihn. „Als ich das Angebot gesehen habe und die Daten für mich passten, habe ich mich sofort beworben!“
Das Projekt ist dem UN-Ziel „Quality Education“ zugeordnet. Es fordert, allen Menschen auf der Welt Bildung zugänglich zu machen und lebenslanges Lernen zu fördern. So sieht Philipp das auch: „Es wäre doch ein riesen Schritt, Bildung global zu denken! Manche Dinge sollte einfach jeder mal gelernt haben. Es könnten internationale Bildungsgoals formuliert werden, die jeder Mensch absolvieren sollte.“
„Die Dankbarkeit, die mir entgegengebracht wurde, war mir zunächst unangenehm…“
Rückblickend hat sich Philipp während seiner Arbeit im Projekt auch persönlich weiterentwickelt. „Die Dankbarkeit, die mir entgegengebracht wurde, war mir zunächst unangenehm und, in meinen Augen, beinahe schon unangebracht. Doch mit der Zeit habe ich die Kultur und die Menschen besser kennengelernt und verstanden, dass Emotionen und der Ausdruck von Freude zu den Attributen der Südamerikaner gehören. Ich habe mich natürlich total gefreut, dass die Schüler dort so dankbar über den zusätzlichen Unterricht waren. Eine seltene Wertschätzung!“ Die Einrichtung selber war ebenfalls sehr dankbar für die deutsche Unterstützung. Nur so kann sie funktionieren. Die Organisation kann immer Spenden gebrauchen.
Ein besonderes Erlebnis für Philipp war eine Beerdigung. Ganz anders als in Deutschland, nimmt man den Tod dort nicht so ernst, man hat eine ganz andere Einstellung dazu. Das Fest war geprägt von viel kolumbianischer Tradition. „Es ist toll, zu beobachten, wie andere Kulturen feiern!“
Insgesamt hat Philipp das Projekt „We Speak“ in Bucaramanga sechs Wochen betreut. Zuvor war er schon zwei Wochen in Kolumbien unterwegs und hat das Land erkundet. An sein Projekt anschließend, verbrachte er noch zwei Wochen in Peru.
Für Philipp geht es jetzt in Dresden mit seinem Diplom in Elektrotechnik weiter. „Mal schauen, was kommt! Vielleicht kann ich ja demnächst als Werkstudent bei Schneider Electric anfangen.“
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