Keine Zweifel – für ein Duales Studium sprechen viele gute Gründe. Die Studierenden können ihr theoretisches Wissen direkt in der Praxis anwenden und vom ersten Tag an Berufserfahrung sammeln. Es ist eine gute Möglichkeit, die eigenen Stärken und Entwicklungsfelder kennen zu lernen und verschiedene Dinge auszuprobieren. Und diese Erfahrung bereitet ein starkes Fundament für die berufliche Zukunft. Jedes Jahr suchen wir aufs Neue technikbegeisterte Schülerinnen und Schüler, die sich dem Endgegner stellen und sich für das Studium Bachelor of Engineering Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Elektrische Energietechnik an der DHBW Mannheim gewappnet fühlen!
Elektrische Energietechnik studieren, heißt in großen Dimensionen zu denken! Während des dreijährigen Studiums lernst du, wie sich Strom sicher transportieren lässt – und zwar von der Erzeugung bis zur Steckdose, wie man den städtischen Nahverkehr oder einen Produktionsbetrieb am laufen hält oder was eigentlich ein intelligentes Netz ausmacht!
Doch wie genau kann die Karriere nach so einem Studium verlaufen? Und wie genau können solche Praxisphasen eigentlich in einem technischen Beruf aussehen? Sebastian Riecker, heute Projektingenieur am Standort Mannheim startete einst als Dualer Student an der DHBW Mannheim bei Schneider Electric. Was er während seines Studiums erlebt hat und wie seine Karriere so verlaufen ist, erzählt er uns selbst:
Hallo Sebastian, erzähl doch mal was über dich!
Ich bin 28 Jahre alt und arbeite in der Konstruktion für Schaltanlagen in der Energieverteilung und der Industrie. Zusätzlich bin ich seit Januar 2017 Ausbildungsleiter für Duale Elektrotechnik-Studenten an der DHBW Mannheim in der Region Süd. Hierbei begleite ich jedes Jahr Studierende in ihren Praxisphasen und unterstütze sie natürlich auch beim Studium.
Wie genau können wir uns deinen Job vorstellen? Könntest du einen typischen Arbeitstag beschreiben?
Meine Arbeit ist sehr abwechslungsreich. Sie geht von der groben Konzeptentwicklung z.B. eines Umspannwerksumbaus bis hin zur letzten Schraube einer Konstruktion. Die meiste Zeit verbringe ich am Computer, jedoch gehe ich auch immer wieder auf Baustellen sowie interne und externe Meetings.
Die Büroarbeit besteht aus technischem Zeichnen (2D und 3D), dem Durchführen von Berechnungen und der Abstimmung mit Kollegen. Als Ausbildungsleiter habe ich natürlich immer ein Auge auf die Studierenden und versuche sie in die aktuellen Projekte mit einzubinden. Messebesuche an der Dualen Hochschule, die Durchführung von Bewerbungsgesprächen, die Einsatzplanung oder Feedbackgespräche sind Aufgaben, für die ich zuständig bin.
Heute betreust du selbst Studierende der Dualen Hochschule in Mannheim. Wieso hast du dich denn damals für das Duale Studium bei Schneider Electric beworben?
Auf die DHBW gekommen bin ich einerseits durch die Messe „Jobs for Future“ in Mannheim. Andererseits hatte mein Bruder gerade ein duales Studium im Bereich Maschinenbau angefangen, daher war mir das System schon bekannt. Auf dem Infotag der DHBW konnte ich mit vielen Firmen sprechen, unter anderem auch mit Schneider Electric.
Das Studium hat mich angesprochen, da ich die Aussicht darauf hatte, meinen Bachelor Abschluss in knackigen drei Jahren zu absolvieren, viel Praxiserfahrung sammeln zu können und währenddessen noch Geld zu verdienen. Im Anschluss winkte ein Arbeitsplatz in einem bekannten Umfeld – das ist natürlich auch eine sehr gute Sache.
Nach dem Bewerbungsverfahren lagen mir Angebote von zwei unterschiedlichen Firmen für das Duale Studium vor. Die Entscheidung für Schneider Electric war reine Bauchsache, da das Unternehmen in den Bewerbungsgesprächen einen sehr guten Eindruck bei mir hinterlassen hat.
Gab es ein besonders cooles Projekt, an dem du während deines Studiums gearbeitet hast?
Das ist schon eine Weile her… Es war in meinem zweiten Semester. Damals haben wir in der Atacama Wüste in Chile auf 5000 m Höhe die Stromversorgung für ein gigantisches Observatorium konzipiert und schließlich auch gebaut. Da dort keine wirkliche Stromversorgung existierte haben wir dort ein Inselnetz aufgebaut, das dafür da war, ca. 60 Teleskope mit je 12 Meter Durchmesser gleichzeitig auszurichten.
Als Student hatte ich damals eine Teilaufgabe übernommen und habe alle Kabelstrecken dimensioniert und in einer Liste für die Bestellung erfasst.
Ziemlich cool für einen Zweitsemesterstudenten! Und wie sieht es in deinem heutigen Job aus? Hast du in der letzten Zeit ein besonderes Highlight erlebt?
Bei Schneider Electric gibt es einen internen Wettbewerb, bei dem die besten Projekte weltweit gekürt werden. Ein Umspannwerk, das ich konstruiert habe, wurde für diesen Wettbewerb nominiert und hat es da sogar ins vordere Mittelfeld geschafft. Da war ich schon ein bisschen stolz meinen Teil zu diesem Projekt beigetragen zu haben.
Was hat dich dazu bewegt zusätzlich zu deiner Funktion als Projektingenieur die Ausbildungsleitung zu übernehmen? Was macht dir besonders Spaß daran?
Im Laufe meiner Tätigkeit als Konstrukteur habe ich ab und zu die Betreuung von Projekt- oder Bachelorarbeiten übernommen. Als man mich dann fragte, ob ich die Funktion als Ausbildungsleiter übernehmen möchte, habe ich die Aufgabe nach ein paar Tagen Bedenkzeit angenommen. Einerseits ist es super die Entwicklung der Studenten zu sehen mit beeinflussen zu können. Andererseits hat mich die strategische Aufgabe gereizt, Abläufe zu optimieren, sowohl im Bewerbungsprozess als auch in der Gestaltung der Praxisphasen.
Worauf achtest du heute bei Kandidaten im Bewerbungsprozess?
Ich habe drei Kriterien, nach denen ich Bewerber bewerte:
1. Traue ich es dem Bewerber zu das Studium zu schaffen?
2. Traue ich es dem Bewerber zu sich im Arbeitsalltag gut einzubringen?
3. Passt der Bewerber charakterlich in unser Team?
Natürlich sind vor allem die letzten beiden Kriterien auch abhängig voneinander. Aber wenn ich aus einem Bewerbungsgespräch herausgehe und diese drei Fragen mit ja beantworten kann, werde ich mich auf jeden Fall für den Bewerber einsetzen.
Was würdest du angehenden Studierenden mit auf den Weg geben?
Es ist wichtig, den Mut zu haben um Dinge anzugehen, auch wenn du am Anfang wie der Ochs vorm Berg stehst. Das gilt für die Theorie und auch für die Praxis. Gehe mit deinen eigenen Entwicklungsfeldern offen um – das ist vor allem auf lange Sicht besser, als diese zu verdrängen. Wichtig finde ich es, in der Praxis den Mittelweg zwischen Lockerheit und Ernsthaftigkeit zu finden. Vor allem der Umgang mit den Kollegen soll Spaß machen, sich aber trotzdem auf einer professionellen Ebene befinden.
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