Die hektische Suche nach Weihnachtsgeschenken beginnt, die Straßen füllen sich und der daraus resultierende Einkaufsstress sorgt bei vielen Menschen für schlechte Laune. So kann es kommen, das das Wichtigste an Weihnachten links liegen bleibt: die Nächstenliebe. Ein Mann, dem Nächstenliebe besonders in dieser Zeit am Herzen liegt, ist Hans-Joachim Jaschinski.
Seine Erfahrungen und Erlebnisse im Beruf verbinden Ihn noch heute mit Schneider Electric: jedes Jahr, am 06.12., schlüpft Herr Jaschinski in sein Nikolauskostüm und lässt Kinderaugen strahlen. Doch diese gute Tat ist und bleibt nicht die Einzige: seit Ende 2010 ist Herr Jaschinski im Rahmen der SE Foundation für ein besonderes Projekt in Tansania im Einsatz. Wir haben mit ihm gesprochen, um mehr über sein soziales Engagement zu erfahren.

Herr Jaschinski, rückblickend – was waren die ersten Berührungspunkte zur Schneider Electric Foundation?
Ich erinnere mich, dass die Geschäftsleitung von Schneider Electric Deutschland im Jahr 2008 den Mitarbeitern ermöglichte, Sozialprojekte kennenzulernen und nach Wunsch mit zu betreuen. Schneider Electric hatte vor, diese Projekte über die Schneider Electric Foundation zu unterstützen. Unter mehreren Projekten wurde das von mir vorgeschlagene Ausbildungsprojekt im VTC (Vocational Trainings Center) in Tengeru ,Tansania ausgewählt.
Worin lag der nächste Schritt, dieses Projekt ‚ans Laufen zu bringen‘ und welches Ziel hatte es?
Mit Pater Evarist, den ich 1990 als Mitglied des Pfarrgemeinderates in St. Peter Rosellen kennenlernte und mit dem mich noch heute eine große Freundschaft verbindet, habe ich Anfang 2010 die SE Foundation in Paris besucht und das Projekt vorgestellt. Zusammen haben wir das Projekt mit Leben gefüllt, um Kindern und Jugendlichen eine schulische und berufliche Perspektive in Tansania zu bieten.
Welche Entwicklung hat das Projekt genommen und welche Art der Unterstützung haben die Betroffenen in Tansania erfahren?
Begonnen hatte es mit der finanziellen Unterstützung von Kindergärten und Schulen. Eine weitere Hilfeleistung unsererseits war die Spende von gebrauchten Nähmaschinen, die wir in einer Ausbildungsstätte der Spiritaner gespendet haben. Dort lassen sich junge Frauen zu Schneiderinnen und Näherinnen ausbilden. Die jungen Frauen konnten nach bestandener Ausbildung die Nähmaschine, auf der sie gelernt hatten, mit nach Hause nehmen. Somit waren sie in der Lage, für die Familie und das Dorf, in dem sie lebten, zu arbeiten und ihren Unterhalt selber zu bestreiten. Ein wichtiger Schritt in die Unabhängigkeit in einer patriarchalischen Gesellschaft.
Mittlerweile werden im VTC in Tengeru viele Berufsrichtungen ausgebildet: Schreiner, KFZ-Mechaniker, Schlosser und Maurer sind nur ein Teil aller Ausbildungsberufe. Seit 2010 lernen junge Tansanier dort auch den Beruf des Elektrikers.
Begonnen hatte alles mit fünf jungen Menschen in dem Berufszweig, im Herbst diesen Jahres konnten bereits 26 junge Frauen und Männer ausgebildet werden. Jährlich erhalte ich von den Verantwortlichen des VTC’s und von Pater Evarist Informationen zu den erfolgreichen Ausbildungsabschlüssen mit viel Bildmaterial.

Um dieses Projekt am Leben zu halten, bedarf es vielen Ressourcen wie Zeit, Arbeit und natürlich materiellen Gütern. Und da haben Sie sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Sie sind als Nikolaus tätig geworden!
Genau! Auslöser war eine Begegnung im Jahr 1992: Ich wurde vom Verantwortlichen des Deutschen Roten Kreuzes für Aussiedler aus Russland und Polen angesprochen und gefragt, ob ich bei einer Nikolausveranstaltung das „Väterchen Frost“ spielen könnte, um die Menschen auf andere, glücklichere Gedanken zu bringen. Dieses Ereignis – so scheint es mir aus heutiger Sicht – sollte der Auslöser meiner Nikolausaktivität sein.
Zu dieser Zeit hatte ich bereits mit meinem Freund, Pater Evarist, das Projekt „Ausbildung von Kindern und Jugendlichen“ in Tansania ins Leben gerufen. Um das Projekt auf breitere Füße zu stellen und mehr Kindern und Jugendlichen eine Chance für eine Schul- und Berufsausbildung zu geben, habe ich die Nikolausauftritte ganz in die Dienste des Projekts gestellt. Durch die Nikolausaktion werden alle Beteiligten zu Beschenkten:
- Die Menschen, die der Nikolaus besucht, durch die feierlichen Augenblicke,
- die Menschen, die für das Ausbildungsprojekt spenden, durch die Gewissheit, dass jeder Euro direkt in die Ausbildung der Jugendlichen investiert wird,
- der Nikolaus und sein Begleiter, sie erfahren große Freude durch die strahlenden Augen der Kinder und Beschenkten und
- die Jugendlichen in Tansania, die durch die Unterstützung eine Schul- und Berufsausbildung erfahren dürfen
Wofür werden die Spenden genau eingesetzt?
Materialspenden, wie Werkzeuge, elektrische Geräte und Produkte konnten bisher mit Hilfe der Leprahilfe direkt per Container nach Tansania versandt werden. Leider haben wir derzeit Probleme bei der Einfuhr, daher bleibt im Moment nur der Weg der finanziellen Unterstützung übrig.
Die finanziellen Unterstützungen werden in drei großen Gruppen eingesetzt:
- Finanzierung von Ausbildungspersonal, Schul- und Lehrmaterial,
- Unterbringung und Versorgung der Schülerinnen und Schüler in Wohnheimen und
- Instandhaltung und Erweiterung der Einrichtungen am VTC
Was haben die Spenden bereits erzielen können?
Durch unsere Spenden haben, seit dem Beginn unserer gemeinsamen Projektarbeit in 2010, insgesamt 20 Tansanier eine Ausbildung zum Elektriker absolviert. Der überwiegende Teil der jungen Menschen konnte in den Arbeitsprozess von Industrie und Handwerk eingegliedert werden. Einige sind zur weiteren Ausbildung auf die Ingenieurschulen und Universitäten gegangen. Das sind 20 Menschen, die durch Ihre Arbeitskraft ihre Familien und Dörfer unterstützen.
Das sind großartige Erfolge, die das Projekt – dank Ihrer Unterstützung – schon erreichen konnte! Während sich unsere Vorbereitungen auf Weihnachten – mit dem Ziel anderen etwas Gutes zu tun – lediglich auf die Adventszeit beschränken, investieren Sie ganzjährig viel Engagement in die Unterstützung der Menschen in Tansania, und das sollte hier nicht in Vergessenheit geraten.
Herr Jaschinski, Sie haben noch ein Anliegen mitgebracht, das an dieser Stelle natürlich noch seine Berücksichtigung finden soll und wir helfen natürlich gerne dabei.
Für mich sind diese Dinge besonders wichtig:
Jeder Jugendliche, der seine Ausbildung erfolgreich abschließt, soll für seinen Berufsstart eine Werkzeugtasche / Koffer mit den notwendigen Basis-Handwerkszeugen erhalten. So kann der Einstieg in das Berufsleben und eine mögliche Selbstständigkeit unterstützt werden (Hilfe zur Selbsthilfe). So wird es ja bereits bei der Ausbildung von Näherinnen erfolgreich praktiziert. Nur ist es nicht so leicht, das Ziel auch immer zu erreichen. Werkzeugtaschen oder Werkzeugkästen als Spenden von Deutschland nach Tansania zu senden ist durch die Einfuhrregeln nach Tansania sehr kompliziert und kostet den Empfänger viel Geld durch Zollgebühren sowie diverse Extras. Was kann also jeder von uns tun, damit dieses Hindernis überwunden werden kann? Wenn genügend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, können individuelle Werkzeugausrüstungen in Tansania durch die Ausbildungseinrichtung der Spiritaner beschafft und an die fertigen Handwerker übergeben werden.
Mit einer Spende auf das nachfolgende Konto und dem Verwendungszweck, können diese Gelder zweckgebunden verwendet werden.
Informationen für Ihre Spende
Missionsprokur Spiritaner
IBAN-Nr.: DE65 3707 0060 0122 7271 00
BIC-Nr.: DEUTDEDKXXX
Verwendungszweck: Nikolausaktion H.-J. Jaschinski – Pater Evarist Shayo CSSP – Spende für Handwerkzeuge –
Ihre Daten: Ihr Name und die komplette Anschrift für eine Spendenbescheinigung
Wir bitten daher unsere Leser das Projekt in Tansania zu unterstützen und möchten uns an dieser Stelle herzlich für das Interview und die Zeit, die Sie, Herr Jaschinski, uns geschenkt haben, bedanken! Gibt es abschließend noch etwas, das Sie uns sagen möchten?
Ja, ich würde gerne noch hinzufügen, dass der Gedanke, etwas zurück zu geben von dem, was man selber erhalten hat, für mich durch dieses Projekt zu einer der wichtigsten Erkenntnisse geworden ist. Es ist ein Lebensziel von mir.
Kommentar hinzufügen