Mit dem Ferrari im Wohnzimmer parken – Wie vollautomatische Parksysteme das urbane Leben verändern

41 Stunden im Jahr verplempert jeder Deutsche durchschnittlich mit der Parkplatzsuche – Das kann schon mal Nerven kosten. Eins ist klar: In den sich immer stärker verdichtenden Ballungsräumen ist Parkraum ein extrem rares Gut, für immer mehr Fahrzeuge gibt es viel zu wenig Stellplätze. Wohin also mit den Autos in den Metropolen dieser Welt? Die Softwarelösungen von Schneider Electric, umgesetzt durch Drücker Steuerungssysteme, ermöglichen vollautomatische Parksysteme, die das Fahrzeug wie per Geisterhand in die Dunkelheit des Parkraums entführen.

Ein ganz normaler Mittwochabend, 18:00 Uhr. Wie so viele kommen Sie gerade von der Arbeit, schleichen mit dem Auto durch enge Straßen. Links und rechts pfercht sich die Park-Konkurrenz aller Klassen auf engsten Raum. Ihr Blick schweift die Automassen entlang. Ist die nächste Lücke groß genug? Nein, da passt wohl nur ein Smart hinein. Ihr Nachbar kommt Ihnen mit seinem SUV entgegen. Wie man auf der Alpenwanderung ab einer gewissen Höhe „Grüß Gott“ sagt, winken sich auch Parkplatzsuchende zu, wenn sie das dritte Mal aneinander vorbeifahren. „Himmelherrgott!“, denken Sie sich, „Wir sind im 21. Jahrhundert, müsste es da nicht eine bessere Lösung geben?“

Automatisiertes Parken: Ihr Auto findet den Weg von allein

Schnitt! Unsere Experten von Schneider Electric, Dr. Beckers, verantwortlich für die Marke „Wonderware“ bei Schneider Electric, Uwe Drücker, Geschäftsführer bei Drücker Steuerungssysteme, und Dirk Kretzinger, Leiter für Softwareentwicklung bei Drücker kennen das Problem und haben eine Lösung für die Parkplatzproblematik. Gemeinsam wollen sie jedem Autofahrer auf Parkplatzsuche das Leben einfacher machen. Wie? Die Lösung lautet: Vollautomatische Parksysteme!

Ihr Auto, automatisch eingestapelt

Nochmal auf Anfang: Ein ganz normaler Mittwochabend, 18:00 Uhr. Tiefenentspannt kommen Sie gerade von der Arbeit. Sie fahren an ein unauffälliges Tor unterhalb Ihrer Wohnung heran. Über einen Funktransponder signalisieren Sie Ihre Ankunft, das Tor öffnet sich und der Weg ins Innere wird Ihnen freigegeben. Gemächlich stellen Sie Ihr Fahrzeug auf der Plattform ab. Nachdem Sie ausgestiegen sind, vermessen optische Sensoren Ihren Wagen und prüfen im System, in welcher Parkbucht Ihr Kombi geparkt wird. Sie identifizieren sich noch über Ihren Transponder am Schlüsselbund und hinter Ihnen schließt sich das Tor. Für Ihr Auto beginnt nun eine kleine Reise in die Dunkelheit. Über ein komplexes System aus Steuerungen und mechanischen Förderanlagen wandert Ihr Wagen 70 Meter in die Tiefe. Dort wird er automatisch eingestapelt und wartet sicher auf seinen nächsten Einsatz. Entspannt gehen Sie die wenigen Schritte nach Hause. Ihr Nachbar im SUV winkt Ihnen noch zu bevor er ebenfalls in die Garage fährt.

Es wird eng in den Großstädten – Wie hier in Hong Kong

Der Bedarf ist da, die Lösung auch

Klingt nach Zukunftsmusik? Ist aber bereits in vielen urbanen Regionen in Deutschland und weltweit Realität! Mit der Software von „Wonderware“, die Sensoren und Steuerungselemente verbindet, hat Drücker schon einige solcher Parkhäuser umgesetzt. München, Mexiko, Australien, Dubai, Argentinien, überall steigt der Bedarf an verdichteter Parkfläche in Großstädten. „In Madrid beispielsweise ist der Stadtkern komplett zugebaut mit schönen alten Gebäuden, hier kämpfen sich täglich die Madrilenen durch den Verkehr der Innenstadt und suchen in den engen Gassen nach Parkplätzen. Dazu kommen Touristen und Reisebusse. Gerade wohlhabende Spanier wohnen gerne in den historischen Gebäuden und wollen natürlich irgendwo ihr Auto lassen“, erklärt Uwe Drücker, „Da bleibt keine andere Option, als das Auto abzugeben oder den Keller auszubauen und ein automatisches Parkhaus reinzusetzen.“

Beschreibung des Parkvorgangs © Firma Otto Wöhr GmbH

Eine Herausforderung für Technik und Software

Die große Herausforderung der Parksysteme ist, dass sie wie ein Getränkeautomat am Bahnhof ohne Betriebspersonal auskommen. Der Nutzer identifiziert sich, das Auto wird über Förderbänder von seinem Standplatz geholt, zu einer Übergabekabine gebracht und man kann einsteigen. Alles autark und automatisch. Das stellt enorme Ansprüche an alle Sensoren, Steuerungen und die „Wonderware“-Software, die alles verbindet.

„Wir denken bei Schneider Electric oft in Districten, also mehreren verbundenen Gebäuden“, erklärt Dr. Beckers, „Das heißt, so ein Parksystem kann mit einer zentralen Steuerung verbunden werden.“ Mit anderen Worten: Von einem Ort aus können über die Gebäudeleittechnik das Licht, die Heizung, Belüftung und eben die gesamte Steuerung des Parkhauses angefahren werden, von der Statusmeldung bis zur Abrechnung der Kunden.

Der Ferrari parkt vollautomatisch im Wohnzimmer

Mit einem so offenen System ist der Kreativität von Freigeistern natürlich keine Grenze gesetzt. Eine Herausforderung für Dirk Kretzinger, ein ehemaliger Schneider Electric Kollege, der bei Drücker für die Integration der Software verantwortlich ist. Er weiß: „Kunden, die vor der Wahl stehen ‚Leiste ich mir den Luxus eines vollautomatischen Parksystems?‘ sind meist finanzstark und denken unabhängig und innovativ, was die Komplexität von Bauprojekten erhöhen kann.

Eine Tasse Tee genießen und dabei den Fuhrpark betrachten.

Nehmen wir ein Beispiel, das durch Drücker mit „Wonderware“ tatsächlich umgesetzt wurde: In Singapur, wo durch die örtlichen Gegebenheiten extrem dicht gebaut wird, hat sich ein wohlhabender Wohnungseigentümer gerade in einem Hochhaus ein Apartment mit Außenpool geleistet. Nun fährt der Bewohner auch Ferrari und möchte seinen Sportwagen nicht nur sehen, wenn er auf der Straße oder in der Garage ist. Die Lösung: Das Parksystem fährt das Fahrzeug direkt ins Wohnzimmer und kann nun 24 Stunden bewundert werden.

 

Partnerschaftlich viel erreichen

Das sind natürlich schon außergewöhnliche Beispiele. Aber: Es ist alles umsetzbar, wenn man fähige Leute hat. So wie Dr. Beckers, der sich schon während seines Wirtschaftsinformatikstudiums für die Offenheit der Systeme von „Wonderware“ begeisterte und nun schließlich als Business Development Manager bei Schneider Electric für die Softwarelösung verantwortlich ist. Oder wie Uwe Drücker, der schon 1982 nach erster Erfahrung in der Elektrotechnik in Australien feststellte, dass es für ihn der beste Weg ist, sich Selbstständig zu machen. Oder aber wie Dirk Kretzinger, der nach seinem dualen Studium in der Gebäudetechnik in einer Projektleitungsposition mit „Wonderware“ arbeiten durfte und schließlich auf Kundenseite wechselte. Nach fünf Jahren bei Schneider Electric wurde er Leiter der Softwareentwicklung bei Drücker und arbeitet heute ausschließlich mit „Wonderware“-Produkten. Eine Win-Win-Situation, wie er selbst sagt und Ausdruck der sehr guten Kundenbeziehung zwischen Drücker und Schneider Electric.

„Eine spannende Zeit!“

Uwe Drücker

Es zeigt sich, wie wichtig moderne Lösungen für die Herausforderungen der steigenden Urbanisation sind. In Zukunft braucht vielleicht kein Großstädter mehr 41 Stunden seines Jahres mit der Parkplatzsuche zu vergeuden und kann seine Zeit sinnvoller verbringen. Dirk Kretzinger sagt: „Das ist der Beginn einer großen Entwicklung und wir haben die Möglichkeiten, das zu lösen. Mit dem Team und mit der Software. Das ist definitiv eine spannende Zeit und wir stehen gerade erst am Anfang!“ Auch dann, wenn man sich nicht gleich sein Auto ins eigene Wohnzimmer stellen kann.

 

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